Dax knackt 11.000er Marke - Hoffnung auf Ende des Streits USA/China

Reuters

Veröffentlicht am 18.01.2019 18:11

Dax knackt 11.000er Marke - Hoffnung auf Ende des Streits USA/China

Frankfurt (Reuters) - Spekulationen auf eine baldige Lösung im Handelsstreit USA/China haben den Börsen zum Wochenschluss kräftig Aufrieb gegeben.

"Es ist zwar so gut wie unmöglich, den Stand der Beziehungen zwischen den USA und China vernünftig einzuschätzen", sagte Jasper Lawler, Chef-Analyst des Online-Brokers LCG. "Dennoch lechzt der Markt nach jeder Schlagzeile. Das zeigt, wie sensibel er auf das Handelsthema reagiert."

Der Dax übersprang am Freitag erstmals seit sechs Wochen die 11.000er Marke und schloss 2,6 Prozent im Plus bei 11.205,54 Punkten. Der EuroStoxx50 legte 2,2 Prozent auf 3136,84 Zähler zu. An der Wall Street gewann der US-Standardwerteindex Dow Jones 1,2 Prozent. Ihn bremsten enttäuschende Firmenbilanzen.

Dem "Wall Street Journal" zufolge will US-Finanzminister Steven Mnuchin bei der nächsten Verhandlungsrunde Ende Januar eine Aufhebung der Strafzölle auf chinesische Einfuhren vorschlagen. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer lehne dies aber ab. Dies sei keine Überraschung, da er als Hardliner bekannt sei, schrieben die Analysten der Danske Bank (CO:DANSKE). Mnuchin gelte als kompromissbereit. "Dennoch werten wir die Nachricht als weiteres Zeichen, dass eine Einigung näher rückt. Die Märkte scheinen das ebenso zu sehen." Darüber hinaus berichtete die Agentur Bloomberg, China wolle mehr US-Produkte kaufen, um das Handelsdefizit der USA zu verringern.

Zu den Profiteuren der Entwicklung gehörten Aktien der Autobauer. Der europäische Branchenindex stieg um 2,7 Prozent. BMW (DE:BMWG) und Daimler (DE:DAIGn) sowie der Zulieferer Continental (DE:CONG) gehörten mit Kursgewinnen von bis zu 4,5 Prozent zu den größten Gewinnern.

PFUND-ANLEGER WARTEN AUF "PLAN B"

Am Devisenmarkt nahmen einige Pfund-Anleger Gewinne mit. Dadurch verbilligte sich die britische Währung um 0,6 Prozent auf 1,2899 Dollar. Investoren setzten auch nach dieser turbulenten Woche im Unterhaus darauf, dass ein ungeordneter Brexit vermieden wird, sagte Anlagestratege Tapas Strickland von der Bank NAB. "Vor diesem Hintergrund wird sich das Pfund wohl an die 1,30er Marke heranrobben."

Premierministerin Theresa May war mit ihrem Brexit-Deal im Parlament zunächst gescheitert, hatte ein anschließendes Misstrauensvotum aber überstanden. Am Montag will die Regierungschefin ihren "Plan B" für den Austritt aus der EU vorlegen.