DAX, CAC 40 und FTSE 100: Verluste - Zinssorgen und schwache Konjunktur belasten

Investing.com  |  Autor Peter Nurse

Veröffentlicht am 06.07.2023 11:04

Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Donnerstag stark gefallen. Ursache war die sich abschwächende Risikostimmung nach dem Protokoll der Juni-Sitzung der US-Notenbank (Fed), das einen hawkishen Ton anschlug. Darüber hinaus wurden schwache Konjunktursignale registriert.

Bis 10.50 Uhr MESZ fiel der DAX in Deutschland um 0,8%, der CAC 40 in Frankreich um 1,4% und der FTSE 100 im Vereinigten Königreich um 1%.

h2 Hawkishes Fed-Protokoll belastet/h2

Die europäischen Aktienmärkte folgten damit dem negativen Trend an der Wall Street und in Asien, nachdem das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht wurde. Aus dem Protokoll ging hervor, dass nahezu alle Fed-Mitglieder weitere Zinserhöhungen in den kommenden Monaten befürworten.

"Fast alle Teilnehmer merkten an, dass sie in ihren Wirtschaftsprognosen weitere Erhöhungen des Zielsatzes für die Federal Funds Rate im Jahr 2023 für angemessen hielten", heißt es in den Mitschriften.

Darüber hinaus hatten sich einige Entscheidungsträger auf der Juni-Sitzung für eine Zinserhöhung ausgesprochen, als die US-Notenbank ihren einjährigen Straffungszyklus aufgrund von Bedenken über die Stärke des Arbeitsmarktes und die "unannehmbar hohe" Inflation pausierte.

Die Sorge, dass andauernde Zinserhöhungen die US-Wirtschaft in eine Rezession treiben könnten, hat die meisten Aktienmärkte der Industrieländer angesichts der Bedeutung der größten Volkswirtschaft der Welt als globaler Wachstumsmotor schwer belastet.

h2 Europäische Wirtschaftssorgen nehmen zu/h2

In Europa wachsen die wirtschaftlichen Sorgen bereits. So zeigten die am Mittwoch veröffentlichten Daten, dass die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone im vergangenen Monat in den Kontraktionsbereich gerutscht ist.

Der endgültige Gesamt-Einkaufsmanagerindex, der weithin als guter Gradmesser für die gesamtwirtschaftliche Gesundheit gilt, sank im Juni auf 49,9 (Mai: 52,8).

Doch nicht alle Nachrichten waren schlecht: Die deutschen Industrieaufträge stiegen im Mai um 6,4 % gegenüber dem Vormonat und damit weitaus stärker als erwartet. Dies war vor allem zahlreichen Großaufträgen zu verdanken. Trotz der ermutigenden Signale aus der deutschen Industrie wird die EZB ihren Straffungszyklus wahrscheinlich auch nach der Juli-Sitzung fortsetzen.

h2 Yellen besucht China/h2

Auch der Besuch von US-Finanzministerin Janet Yellen in China dürfte von den Marktteilnehmern aufmerksam verfolgt werden, zumal sich der Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern zu verschärfen droht, nachdem China Anfang der Woche den Export von wichtigen Materialien für die Chipherstellung in die USA eingeschränkt hat.

h2 Airbus steigert Auslieferungen im ersten Halbjahr/h2
Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Aktie von Airbus (EPA:AIR) fiel um 1 %, obwohl Reuters berichtete, dass der europäische Flugzeughersteller seine Auslieferungen in der ersten Jahreshälfte um 6 % auf 316 Flugzeuge erhöht hat. Für dieses Jahr peilt Airbus 720 Auslieferungen an, was darauf hindeutet, dass es leicht hinter diesem Ziel zurückbleibt. Das Unternehmen lehnte es ab, sich vor der für den Freitag anstehenden Datenvorlage zu äußern.

Innerhalb des Sektors legten die Aktien von Norwegian Air Shuttle (OL:NAS) um 1,5 % zu, nachdem die Fluggesellschaft dem Kauf des inländischen Konkurrenten Wideroe zugestimmt hatte und das Potenzial für erhebliche jährliche Synergien sieht.

h2 Konjunktursorgen belasten den Ölpreis/h2

Die Sorgen über weitere Zinserhöhungen, die sich negativ auf die Wirtschaftstätigkeit in den USA, dem größten Rohölverbraucher der Welt, auswirken könnten, überschatteten am Donnerstag den Rückgang der US-amerikanischen Ölvorräte.

Die am Mittwoch von der Industriegruppe American Petroleum Institute veröffentlichten Daten zeigten, dass die US-Ölbestände in der Woche bis zum 30. Juni um fast 4,4 Millionen Barrel gesunken sind, also deutlich mehr als der erwartete Abbau von 1,8 Millionen Barrel.

Offizielle Zahlen der Energy Information Administration werden im weiteren Verlauf der Sitzung erwartet. Zuletzt hatten mehrere Bestandsrückgänge die Hoffnung genährt, dass die Ölnachfrage in den USA während der reiselastigen Sommersaison steigt.

Der Preis für die Nordseesorte Brent fiel um 0,4 % auf 76,36 Dollar, während der US-Rohöl-Future 0,2 % tiefer bei 71,66 Dollar pro Barrel gehandelt wurde (Stand 03:40 Uhr ET).

Der Gold-Future sank um 0,1 % auf 1.925,75 Dollar je Unze. Für den EUR/USD ging es um 0,1 % auf 1,0863 nach oben.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert