The Motley Fool
Veröffentlicht am 10.02.2019 14:30
Für die Investoren wäre die ideale Aktie wahrscheinlich eine, die in einem wachsenden Markt agiert, einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil aufweist und wenig Konkurrenz hat. Das wäre dann Mastercard (NYSE:MA) (WKN:A0F602). Das Kreditkartennetzwerk verfügt über einen leistungsfähigen Netzeffekt-Wettbewerbsvorteil, der nur noch verstärkt werden kann, wenn wir uns einer bargeldlosen Gesellschaft nähern. Als das Zahlungsunternehmen vor Kurzem die Ergebnisse zum vierten Quartal und zum Gesamtjahr 2018 bekannt gegeben hat, hatten die Aktionäre erneut Grund zur Freude.
Im vierten Quartal stieg der Nettoumsatz auf 3,8 Mrd. US-Dollar — ein Plus von 15 % gegenüber dem Vorjahr. Der bereinigte Gewinn pro Aktie stieg auf 1,55 US-Dollar, was einem Anstieg von 36 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieses starke Umsatz- und Ergebniswachstum wurde durch ein solides Wachstum des Brutto-Dollar-Volumens getragen, dem Geldbetrag, der durch das Netzwerk von Mastercard fließt, wenn mit seinen Karten eingekauft wird. In diesem Quartal lag das weltweite Brutto-Dollar-Volumen um 14 % über dem Wert von Q4 des Vorjahres.
Umsatz | 3,8 Mrd. USD | 3,3 Mrd. USD | 15 % |
Gewinn pro Aktie (non-GAAP) | 1,55 USD | 1,14 USD | 36 % |
Brutto-Dollar-Volumen | 1,55 Billionen USD | 1,42 Billionen USD | 14 % |
Sonstige Einnahmen | 996 Mio. USD | 851 Mio. USD | 17 % |
Bei der Durchsicht des Transkript der Telefonkonferenz zeichneten sich zwei Dinge ab: Mastercard hat viele neue Deals abgeschlossen, und es scheint einen spezifischen Grund zu geben, warum das Unternehmen das tut. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, was den Anstieg des Marktanteils von Mastercard ausmacht.
Neue Geschäftsabschlüsse In den vorbereiteten Bemerkungen während der Telefonkonferenz kündigte Mastercard-CEO Ajay Banga eine Reihe neuer Deals an, die das Unternehmen abgeschlossen hatte. Westpac Banking (WKN:854242) ist eine der „Großen Vier“ Banken Australiens. Mastercard wird nicht nur sein Debitkartengeschäft mit der Bank weiterführen, sondern nun auch der einzige Emittent der Verbraucher- und Unternehmenskreditkarten von Westpac sein. Mastercard hat auch einen langfristigen Vertrag mit Credit Agricole (PA:CAGR), Frankreichs größter Bank, über die Ausgabe von Verbraucher- und Unternehmenskreditkarten unterzeichnet.
Aber nicht nur bei den Banken verzeichnete Mastercard ein internationales Wachstum. In Mexiko wird die Regierung 20 Mio. Mastercard-Debitkarten ausgeben, um Sozialhilfezahlungen an berechtigte Bürger auszuzahlen.
Das Unternehmen hat sich in diesem Quartal auch mit einer Reihe von Fintechs zusammengeschlossen, darunter Bilk, einem polnischen Mobilfunkanbieter, und der südafrikanischen Bank Zero, einer App-basierten Bank ohne Filialen.
Was steck hinter den Marktanteilsgewinnen? Viele dieser Geschäftsabschlüsse haben gemeinsam, dass sich die Finanzinstitute nicht nur an Mastercard wenden, um die Karten in ihrem Zahlungsnetzwerk auszugeben, sondern auch wegen einer Vielzahl anderer Dienstleistungen. Westpac zum Beispiel wird die Mastercard-Programme Advisors und Loyalty abonnieren. Advisors ist ein Beratungsdienst, der Banken und Kreditgenossenschaften Fachwissen und Beratung zur Optimierung der Kredit- und Debitportfolios zur Verfügung stellt. Die Kundentreueplattform von Mastercard bietet diesen Kunden auch eine Möglichkeit, Belohnungsprogramme zu managen.
Banga sagte, dass Credit Agricole die Datenanalysedienste von Mastercard abonnieren werde, „um die Kundengewinnung und -bindung zu optimieren“. Diese Datenanalysetools umfassen die Funktionen von Applied Predictive Technologies, einem Unternehmen, das Mastercard im Jahr 2015 für 600 Mio. US-Dollar erworben hat.
Es ist fast schon die Regel, dass wenn Mastercard — wie fast jedes Quartal — einen neuen Geschäftsabschluss ankündigt, darauf eine Anmerkung wie „und als Teil dieses Geschäfts werden sie auch … abonnieren“ folgt.
In diesem Quartal stieg die Kategorie „Sonstige Erlöse“, in der die Umsätze dieser Dienstleistungen verbucht werden, auf 996 Mio. US-Dollar, was einem Anstieg von 17 % gegenüber dem vierten Quartal 2017 entspricht. Das ist ein schnelleres Wachstum als in allen anderen Umsatzkategorien — ein Trend, der sich laut den Erwartungen des Managements fortsetzen soll. Bezüglich der Investitionen für die Zukunft sagte Finanzvorstand Martina Hund-Mejean: „Wir werden weiterhin die Grundlage für zukünftiges Wachstum und schnellere Zahlungen durch Investitionen in Infrastruktur, Anwendungen und Mehrwertdienste schaffen, und schließlich unsere Kompetenzen bei Dienstleistungen wie Sicherheitslösungen, Datenanalyse und Kundentreue weiter ausbauen, von denen wir gemeinsam erwarten, dass sie schneller als das Kerngeschäft wachsen werden.“
Das Segment nähert sich bereits der Marke von einer Mrd. US-Dollar, und es wird nicht lange dauern, bis es einige der wichtigsten Umsatzkategorien von Mastercard überholt und zu einer noch bedeutenderen Einnahmequelle wird.
Schlussgedanken Das Tolle an Mastercard, das so viel in diese zusätzlichen Dienstleistungen investiert, ist, dass es das tun kann, während es gleichzeitig eine bereinigte operative Marge von 52,3 % beibehält. Banga sagt, dass obwohl der Fokus auf Umsatz- und Gewinnwachstum liegt, er möchte, dass Mastercard eine Betriebsmarge von mindestens 50 % beibehält, damit die Investoren „eine gewisse Sicherheit haben, dass wir weiterhin vorsichtig mit unseren Investitionen und Ausgaben umgehen.“
Diese hohe Marge bedeutet, dass Mastercard viel Geld für Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen übrig haben wird. Im Jahr 2018 kaufte Mastercard beispielsweise 26,2 Mio. Aktien zu Gesamtkosten von fast 5 Mrd. US-Dollar zurück (wobei die durchschnittlichen Kosten pro Aktie bei etwa 187 US-Dollar lagen). Das Unternehmen zahlte im vergangenen Jahr auch eine Mrd. US-Dollar an Dividenden aus und erhöhte seine Ausschüttung im Laufe des Jahres um 32 %.
Die hohen Margen sind auch ein Zeichen für den Wettbewerbsvorteil. Das Bestreben, die Mittel wieder in das Unternehmen zu investieren, Mehrwertdienste für die Kunden zu erweitern und auszubauen, bedeutet, dass das Unternehmen diesen Wettbewerbsvorteil auch in den kommenden Jahren erhalten will. Aus diesem Grund halte ich Mastercard in meinem persönlichen Portfolio, und zwar für die nächsten Jahre.
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Mastercard.
Dieser Artikel wurde von Matthew Cochrane auf Englisch verfasst und am 04.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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