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Veröffentlicht am 07.07.2022 09:55
Aktualisiert 07.07.2022 10:08
CureVac vs. BioNTech: Das geht nicht gut aus
Die Marktkapitalisierung des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac (NASDAQ:CVAC) (WKN: A2P71U) fällt wie ein Stein. In den vergangenen zwölf Monaten sackte der Kurs um satte 55 % auf heute 13,67 Euro (Stand aller Daten: 6. Juli 2022) ab.
Und jetzt geht es auf rechtlicher Ebene zur Sache Das Management um Franz-Werner Haas sieht die CureVac-Patente durch den Corona-Impfstoff des Konkurrenten BioNTech (NASDAQ:BNTX) (WKN: A2PSR2) verletzt. Dem Landgericht Düsseldorf liegt deshalb eine Klage von CureVac gegen BioNTech und zwei Tochtergesellschaften vor.
CureVac strebt allerdings keine einstweilige Verfügung an und beabsichtigt wohl auch nicht, Produktion, Verkauf und Vertrieb von Comirnaty zu behindern. Vielmehr solle Innovationsleistung von CureVac gewürdigt werden.
Am Ende geht es also nur um eines … Lizenzeinnahmen sollen ausbaden, was im Zulassungsprozess nicht erreicht wurde, vermute ich. Zur Erinnerung: Der Corona-Impfstoffkandidat CVnCoV verfehlte im Sommer 2021 die statistischen Ziele. Bei Teilnehmern der CureVac-Studie über 60 Jahren, die 9 % der untersuchten Fälle ausmachten, konnten die Forscher die Wirksamkeit nicht eindeutig feststellen. Der Impfstoff schaffte es also nicht auf den Markt.
Ob nun der rechtliche Weg Früchte trägt, steht in den Sternen. Nur deshalb auf die Aktie zu setzen, wäre reine Spekulation. Die gesamte Situation des Unternehmens sagt mir ganz deutlich: Finger weg! Und ich will dir auch verraten, warum.
Kann CureVac mit Geld umgehen? Wir Fools wissen: Selbst wenn ein Unternehmen Geld verliert, können Aktionäre Geld verdienen, wenn sie ein gutes Unternehmen zum richtigen Preis kaufen. Biotechnologie-Unternehmen wie CureVac beispielsweise verlieren oft jahrelang Geld, bevor sie mit einer neuen Therapie erfolgreich sind. Doch auch wenn die Erfolge bekannt sind, solltest du die vielen unrentablen Unternehmen nicht vergessen, die einfach ihr gesamtes Bargeld verbrauchen und danach zusammenbrechen. Die wichtige Frage lautet: Wie lange kann CureVac bei seiner aktuellen Burn-Rate bestehen, bevor es den Bach heruntergeht?
Diesen sogenannten Cash Runway berechnen wir, indem wir die Barreserven durch den Cash-Burn teilen. Als CureVac zuletzt im März 2022 die Bilanz vorlegte, hatte das Unternehmen keine Schulden und verfügte über Barmittel in Höhe von 658 Mio. Euro. Im letzten Jahr verbrannte das Unternehmen 782 Mio. Euro. Ab März 2022 verfügte das Unternehmen also über eine Liquiditätsreserve von etwa zehn Monaten. Das ist eine recht kurze Liquiditätsreserve, wie ich finde.
Erfreulicherweise verzeichnete CureVac im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 102 %. Der entscheidende Faktor ist jedoch, ob das Unternehmen sein Geschäft in Zukunft ausbauen kann. Und hier liegt der Hase im Pfeffer.
Quelle: TIKR.com
Der Cash-Burn von CureVac in Höhe von 782 Mio. Euro entspricht etwa 31 % der Marktkapitalisierung von 2,5 Mrd. Euro. Das ist eine Menge. Und wenn das Unternehmen genügend Aktien verkaufen müsste, um das Wachstum eines weiteren Jahres zum aktuellen Aktienkurs zu finanzieren, würde dies wahrscheinlich zu einer ziemlich kostspieligen Verwässerung für alle Aktionäre führen.
Mir macht der Cash-Burn von CureVac Sorgen Ein Investment kommt für mich daher nicht infrage. Aber womöglich willst du auf einen Turnaround spekulieren. Wie kommen wir in diesem Fall zu einer Bewertungsannahme? Ich ziehe bei unprofitablen Unternehmen zunächst das Kurs-Umsatz-Verhältnis zurate. Das liegt mit aktuell 21,9 viel zu hoch. Einige Konkurrenten sind zwar noch deutlich höher bewertet, aber bei CureVac schrillen bei mir so viele Alarmglocken, dass ich die Messlatte bei der Bewertung hoch lege.
Und selbst, wenn du CureVac nur als kleinen Zock mit etwas Spielgeld in dein Depot legst, solltest du streng sein. Schließlich gibt es am Markt zurzeit einige deutlich bessere Investmentchancen.
Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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