Verkehrsministerium wirft Österreich Verstoß gegen EU-Binnenmarkt vor

Reuters

Veröffentlicht am 15.07.2019 17:51

Berlin/München (Reuters) - Österreich gefährdet dem Bundesverkehrsministerium zufolge im Streit über den Alpen-Transit zunehmend den EU-Binnenmarkt.

"Wir haben immer gesagt, wenn es mit Blockaden und Fahrverboten so weiter geht, bricht der Tourismus, der Handel und die Logistik ein", sagte eine Sprecherin am Montag in Berlin. In der Lkw-Blockabfertigung durch Tirol sehe man "einen Verstoß gegen EU-Recht und eine Behinderung des freien Warenverkehrs". Auch die EU-Kommission halte diese Praxis der Begrenzung der Durchfahrt von Lkw für grundsätzlich europarechtswidrig, wenn sie häufiger durchgeführt werde als in absoluten Ausnahmefällen. Die deutsche Logistikbranche appellierte an die EU-Kommission, gegen Österreich vorzugehen.

Hintergrund ist die vom österreichischen Bundesland Tirol eingeführte Beschränkung für Lkw beim Alpen-Transit. Damit will das südliche Nachbarland den Verkehr begrenzen. Parallel dazu haben die österreichischen Bundesländer Tirol und seit dem Wochenende auch Salzburg die kleineren Straßen parallel zu den Autobahnen zur Durchfahrt für Transitreisende gesperrt. Begründet wird dies mit einer massiven Überlastung der Straßen und einem zunehmenden Ausweichverkehr in der Urlaubszeit.