Credit Suisse: Kräftige Gegenbewegung zum Tagesauftakt - SNB eilt zu Hilfe

Investing.com  |  Autor Geoffrey Smith

Veröffentlicht am 16.03.2023 09:40

Aktualisiert 16.03.2023 10:36

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die Aktien der Credit Suisse (SIX:CSGN) haben am Donnerstag mit einer starken Gegenbewegung auf die gestrigen Verluste reagiert. In der Spitze legten sie um mehr als 30 % zu, bevor das Plus sukzessive zurückging. Zuletzt stand noch ein Kursgewinn von knapp 20 % zu Buche. Für Erleichterung sorgte die Meldung, dass die Schweizerische Nationalbank der angeschlagenen Bank eine Kreditlinie in Höhe von 50 Milliarden Schweizer Franken eingeräumt hat.

Bis 10.21 Uhr MEZ rückte die Aktie der Credit Suisse in Zürich um 18,50 % auf 2,01 Franken (1 Franken = 1,0811 Dollar) vor.

Die Erholung ermöglichte es der Aktie, einen Teil der Verluste vom Mittwoch wieder wettzumachen, als ihr Hauptaktionär, die Saudi National Bank (TADAWUL:1180), mitteilte, dass sie keine zusätzlichen Mittel bereitstellen würde.

Der Chairman der saudischen Nationalbank, Ammar Al Khudairy, ruderte später zurück und erklärte gegenüber CNBC: "Alles ist in Ordnung. Ich glaube nicht, dass sie mehr Kapital brauchen".

Die SNB und die Finanzmarktaufsicht FINMA hatten gestern Abend in einer Stellungnahme erklärt, dass die Credit Suisse alle geforderten Kapital- und Liquiditätsstandards für systemrelevante Banken erfülle.

Es bestehe daher keine Ansteckungsgefahr für die Credit Suisse infolge der Volatilität im US-Bankensystem, wo innerhalb einer Woche drei kleinere Kreditinstitute zusammengebrochen waren.

Neben der gedeckten Kreditfazilität in Höhe von 50 Milliarden Franken kündigte die Credit Suisse auch den Rückkauf von Anleihen ihrer diversen operativen Gesellschaften im Wert von bis zu 2,5 Milliarden Dollar und 500 Millionen Euro (1 Euro = 1,0622 Dollar) an. Solche Papiere sind in den letzten Tagen aggressiv verkauft worden und handeln mit einem erheblichen Abschlag zum Nennwert. Der Rückkauf dieser Bonds ist ein Zeichen dafür, dass sie ihre eigene Kapitalposition als derart gefestigt ansieht, dass sie es sich leisten kann, Schuldtitel zurückzukaufen.

Anfang dieses Monats teilte die Credit Suisse mit, dass sie im ersten Quartal dieses Jahres sowohl in ihrer Investmentbank als auch in ihrer wichtigen Wealth Management-Sparte mit Verlusten rechnet. Der Grund: die Beschleunigung einer umfassenden Umstrukturierung. In den letzten zwei Jahren hat die Credit Suisse rund 9 Milliarden Dollar verloren und damit alle Gewinne des letzten Jahrzehnts wieder eingebüßt.

Die Schweizer Bank wird von den globalen Regulierungsbehörden seit langem als eine der weltweit systemrelevanten Banken, eine sogenannte G-SIB, eingestuft. Das bedeutet, dass sie mehr Kapital und mehr liquide Mittel vorhalten muss als Institute wie die Silicon Valley Bank, Signature Bank oder Silvergate Capital, die alle letzte Woche gescheitert sind.

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Ende des vierten Quartals lag die harte Kernkapitalquote (Core Tier 1) - ein Maßstab für die Finanzkraft - bei 14,4 %, während die Liquiditätsdeckungsquote 144 % betrug. Die LCR soll sicherstellen, dass die Banken mindestens einen Monat lang ungewöhnlich hohe Mittelabflüsse verkraften können. Die mit der SNB über Nacht vereinbarte gedeckte Kreditfazilität lässt die LCR einigen Schätzungen zufolge auf rund 200 % ansteigen.

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