Chinesischer Yuan: Goldman und ANZ sehen deutlichen Anstieg, was sind die Folgen?

Investing.com

Veröffentlicht am 18.09.2020 15:54

Aktualisiert 18.09.2020 16:18

von Robert Zach 

Investing.com - Die renommierte Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) erwartet, dass der chinesische Yuan in den nächsten 12 Monaten auf 6,5 je Dollar steigen wird.

Timothy Moe, Co-Leiter für Asia Macro Research und Chef der Aktienstrategie für den asiatisch-pazifischen Raum bei Goldman Sachs, sagte im Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CNBC:

"Vor kurzem haben wir ... insbesondere unsere Prognose für den chinesischen Renminbi über einen Zeitraum von 12 Monaten von 6,7 auf 6,5 korrigiert". Dies sei eine der "stärksten Ansichten" der Investmentbank im Hinblick auf asiatische Währungen.

Dies liegt daran, dass sich der Dollar in einer "strukturellen Schwächephase" befindet, nachdem er in den letzten Jahren recht stark gewesen sei, sagte Moe. Die treibende Kraft hinter diesem Phänomen sei "der Verlust der Ausnahmestellung der USA". Denn Faktoren, die zuvor den Anstieg des Dollars unterstützt hätten, wie das relativ bessere Wirtschaftswachstum auf bundesstaatlicher Ebene, hätten sich "ins Gegenteil verkehrt", sagte er.

Sowohl der onshore als auch der offshore Yuan erlebte in dieser Woche eine dramatische Aufwertung gegenüber dem Dollar. Grund für den Anstieg der China-Währung waren u.a. robuste Konjunkturdaten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Einzelhandelsumsätze sind im August erstmalig in diesem Jahr expandiert. Und auch die Daten zur Industrieproduktion waren besser als erwartet. Sie wuchsen auf Jahressicht um 5,6 Prozent. Erwartet wurde lediglich ein Plus von 5,1 Prozent.

Moe zufolge stelle die Stärke der chinesischen Währung ein "Rückenwind" für die Aktien des Landes.

"Die historischen Fakten zeigen sehr, sehr deutlich, dass eine erstarkende Währung im Allgemeinen gut für den Aktienmarkt ist", sagte er.

Insbesondere jene Teile des Marktes, die stärker auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind, dürften davon profitieren, da exportorientierte Sektoren infolge einer stärkeren Währung "zunehmend weniger wettbewerbsfähig" werden, erklärte der Stratege.

Folglich würde eine starke China-Währung Yuan dazu führen, den Investitionsschwerpunkt eher auf den inländischen Teil der Wirtschaft zu verlagern, in dem die "wirklichen spannenden Themen" - wie der Aufstieg der digitalen Wirtschaft, neue Infrastruktur sowie die Digitalisierung des Konsums von Gütern und Dienstleistungen - angesiedelt sind, so Moe. 

Auch die ANZ Bank hob ihre Prognose für den chinesischen Yuan auf 6,70 bis Ende 2020 und 6,60 bis Ende 2021 an.

Die Bank stellte fest, dass die Stärke der Währung nicht allein auf den schwachen Dollar zurückzuführen sei, und betonte, dass sowohl die Fundamentaldaten als auch die Kapitalflüsse in China nach wie vor ein sehr günstiges Bild ergeben.

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Selbst die chinesischen Behörden scheinen sich mit der jüngsten Aufwertung ihrer Währung komfortabel zu fühlen, glaubt die ANZ Bank.

"Tatsächlich erwarten wir, dass der Yuan weiter aufwerten kann, bevor die Bewegung als überzogen angesehen wird", hieß es in der Kundennotiz.

Gleichwohl verweist ANZ darauf, dass die "Spannungen zwischen den USA und China und die US-Präsidentschaftswahlen große Risiken darstellen", wobei sie allerdings bezweifelt, dass diese Faktoren den Trend des Yuan maßgeblich beeinflussen können.

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