Chinesischer Immobilienmarkt im Krisenmodus - Aktien brechen reihenweise ein

Investing.com  |  Autor Ambar Warrick

Veröffentlicht am 17.01.2024 07:02

Aktualisiert 17.01.2024 09:01

Investing.com - Die Aktien großer chinesischer Immobilienentwickler stießen am Mittwoch auf wenig Gegenliebe bei den Anlegern und gaben zum Teil kräftig nach. Nach Angaben der chinesischen Regierung in Peking hat sich der Preisverfall bei Wohnimmobilien im Dezember beschleunigt. Zudem lasteten schwache Konjunkturdaten auf den Märkten.

Die in Hongkong gehandelten Aktien großer Immobilienentwickler wie Sunac China Holdings Ltd (HK:1918), Longfor Properties Co Ltd (HK:0960) und China Resources Land Ltd (HK:1109) verloren zwischen 4,5 % und 9 %. Die Anteile von China Vanke (HK:2202) in Hongkong büßten 3,2 % ein, während die Papiere von Gemdale Corp (SS:600383) in Shanghai 1,5 % nachgaben.

Die angeschlagenen Immobilienentwickler China Evergrande Group (HK:3333) und Country Garden Holdings Company Ltd (HK:2007), die sich beide um eine Umschuldung bemühen, verloren 3,5 % bzw. 6 %. Unlängst gab das Management von Country Garden bekannt, dass es mit einer anhaltenden Schwäche des Immobilienmarktes im Jahr 2024 rechne und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit der Restrukturierung seiner Offshore-Verbindlichkeiten beauftragt habe.

Daten des National Bureau of Statistics zeigen, dass die chinesischen Immobilienpreise im Dezember um 0,4 % gefallen sind. Es handelt sich um den stärksten monatlichen Rückgang seit März 2023. Damit sind die Preise in 18 der letzten 20 Monate gesunken.

Der Rückgang deutet auf anhaltenden Gegenwind für den Immobiliensektor hin, der seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mit einem drastischen Einbruch des Verkaufsvolumens zu kämpfen hat. Darüber hinaus haben viele chinesische Immobiliengesellschaften aufgrund der rückläufigen Umsätze mit anhaltenden Liquiditätsengpässen zu kämpfen. In der Folge sind mehrere große Immobilienunternehmen in Zahlungsverzug geraten.

Die chinesische Regierung hat zwar einige unterstützende Maßnahmen ergriffen, wie gelockerte Regeln für die Kapitalbeschaffung, erleichterten Zugang zu Finanzmitteln und weniger strenge Kreditvergabebedingungen für lokale Immobilienentwickler, aber bisher haben diese Schritte nur wenig Wirkung gezeigt. Investoren fordern von Peking nun gezieltere fiskalische Maßnahmen.

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In den vergangenen drei Jahren hat sich der schwächelnde Immobilienmarkt als einer der wichtigsten Krisenfaktoren für die chinesische Wirtschaft herauskristallisiert. Schließlich erwirtschaftet der Bausektor rund ein Viertel des gesamten Bruttoinlandsprodukts.

Und die Krise im Immobiliensektor wirkt sich bereits auf andere Wirtschaftsbereiche aus. So verloren auch die breiten chinesischen Märkte am Mittwoch deutlich an Wert: Die Indizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Shanghai Composite gaben um jeweils rund 0,9 % nach, während der Hang Seng um 3,4 % einbrach. Die Stimmung der Investoren gegenüber China trübte sich zusätzlich durch schwächer als erwartet ausgefallene BIP-Daten für das 4. Quartal weiter ein.

Zwar übertraf das BIP noch immer das von der Regierung für 2023 gesetzte Ziel von 5 %, doch deuten die Daten auf einen trüben Ausblick für China hin. Das Reich der Mitte kämpft immer noch mit der schleppenden Erholung nach den tiefgreifenden Einschnitten während der Corona-Pandemie.

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