China-Aktien: Hang Seng im Tiefenrausch - Absturz bei Tencent, Alibaba und Meituan

Investing.com

Veröffentlicht am 27.07.2021 12:15

Aktualisiert 27.07.2021 12:28

Investing.com - Die Regulierungswut der chinesischen Regierung setzt den Aktien in Hongkong weiter zu. Sorgen über weitere Sanktionen aus Washington gegen Investments in chinesische Aktien trüben ebenfalls die Stimmung. Zu den größten Verlierern zählen Tech-Aktien.

Der Hang Seng Index verlor am Dienstag um 4,4 Prozent und markierte mit 25.060,87 Punkten den tiefsten Stand seit November. In den letzten drei Handelstagen büßte der Aktienindex knapp 10 Prozent an Wert ein. Für den Hang Seng Tech (LON:HSTE) ging es sogar um 6,55 Prozent nach unten - so kräftig wie noch nie seit der Auflegung vor einem Jahr. 

"Der Ausverkauf chinesischer Aktien beschleunigt sich. Die Gefahr einer globalen Verwerfung – also der Schieflage bedeutender Marktteilnehmer – wird zunehmend realistisch", schrieben die apano-Fondsberater in einer Notiz am Dienstagvormittag. Sie verwiesen dabei auf die Börsenaufsicht SEC, die verlangt, "dass die in den USA gelisteten chinesischen Firmen offenlegen müssen, wenn/ob ihr Geschäftsmodell von irgendeiner Seite durch Chinas Behörden reguliert zu werden droht. Dieses Wissen sei von elementarer Wichtigkeit für die (amerikanischen) Investoren."

Angesichts der Verwerfungen in China habe man seine "bereits seit etlichen Wochen vergleichsweise niedrige Fernostposition noch weiter zurück gefahren", so apano. "Die Entscheidung fiel wegen des weltweiten Investitionsansatzes nicht leicht, jedoch gilt 'safety first' als oberste Regel des Fonds."

Auch die Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland brachen ein, nachdem Auslandsinvestoren am Montag Festlandaktien im Wert von 2 Milliarden Dollar verkauften, wie Bloomberg unter Berufung auf Daten von Stock Connect in Hongkong berichtete. Dabei handelte es sich um den größten Tagesabfluss seit einem Jahr.

Tencent-Aktien (HK:0700) sanken um 8,9 Prozent auf 446,00 Hongkong-Dollar und erlitten somit den größten Abverkauf seit fast zehn Jahren. Die Papiere von Meituan (HK:3690) stürzten um 17,7 Prozent ab. Die Alibaba  Group Holding (NYSE:BABA) (HK:9988) kollabierte um 6,3 Prozent und die Alibaba Health Information Technology (HK:0241) gab um 18,5 Prozent ab. 

China hat eine landesweite Kampagne gestartet, um Probleme in der Internet-Branche zu lösen, die bereits seit Monaten Gegenstand eines fast ununterbrochenen Vorgehens verschiedener Regierungsstellen ist.

"Der Markt ist immer noch auf der Suche nach einem Boden, die Angst vor Regulierungen bleibt der ausschlaggebende Faktor", zitierte die SCMP Gary Ching, Chefanalyst für Makroökonomie und Strategie bei Guosen Securities in Hongkong. "Fonds kaufen sich möglicherweise nicht weiter in Tech-Giganten ein. Der Glaube, dass ihnen die Zukunft gehört, ändert sich."

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An den Festlandsmärkten fiel der Shanghai Composite Index um 2,49 Prozent auf 3.381,18. Trotz des Versuchs der staatlichen Medien, die Stimmung zu heben, gab der Aktienindex nach. Der technologielastige ChiNext verlor 4,1 Prozent.

Bildungsunternehmen, die gestern massiv unter Druck standen, erholten sich moderat. Aktien von TAL Education (NYSE:TAL), New Oriental Education & Technology (NYSE:EDU) und GSX Techedu (NYSE:GOTU) kletterten vorbörslich um bis zu 10 Prozent.

Der chinesische Führung hat am Freitag ein Verbot erlassen, wonach Hersteller von privaten Online-Lernprogrammen in China künftig keine Gewinne mehr erwirtschaften dürfen. Diese Nachhilfe-Schulen müssten gemeinnützig sein, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Spekulationen über mögliche Sanktionen Washingtons gegen Investments in China-Aktien lasteten ebenfalls auf die Stimmung, so ein Händler in Hongkong.

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