Carnival-Aktie: Jetzt zählt es - hält die Unterstützung?

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 28.03.2023 10:05

Investing.com - Die Carnival-Aktie (NYSE:CCL) durchlebt seit Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 einen Höllenritt. Stillstand, Schuldenanhäufung und Kapitalerhöhungen prägten das Bild in den letzten Jahren. Das spiegelt sich auch im Aktienkurs des Kreuzfahrtriesen wider, der in der Spitze fast 90 Prozent seines Wertes verloren hat.

Obwohl sich die Geschäftsbedingungen und damit auch die Fundamentaldaten von Carnival (LON:CCL) allmählich erholen, stellen der Schuldenberg und die daraus resultierenden Zinszahlungen eine erhebliche Belastung dar. Die Sanierung der zerschossenen Bilanz dürfte Jahre brauchen, und dann ist da noch die Frage des Umweltschutzes. Die Reederei stellt ihre Flotte zwar schrittweise auf LNG um, aber ob das ausreicht, um die Umweltschützer zu besänftigen, steht auf einem anderen Blatt. Neben dem Zinsdruck dürfte Carnival in den nächsten Jahren in jedem Fall mit enormen Investitionskosten konfrontiert sein, um die Flotte zur Klimaneutralität zu führen.

Aus charttechnischer Sicht gestaltet sich das Bild für die Carnival-Aktie auch nicht besser. Mit der gestrigen Vorlage der Quartalszahlen, die zwar besser als befürchtet ausfielen, der Ausblick aber enttäuschte, scheiterte der Titel an seiner Mitte März nach unten gebrochenen Aufwärtstrendlinie und bildete eine bearish engulfing Kerze aus, die nun wieder die Abwärtsrisiken in den Vordergrund rückt.

Negativ zu interpretieren ist außerdem der Verlauf der gleitenden Durchschnitte, die in der Zone von 10,54 bis 9,57 Dollar als harte Widerstände fungieren.

Um die seit letztem Jahr zu beobachtende Stabilisierung nicht völlig zunichte zu machen, muss sich der Titel unbedingt oberhalb der Haltezone bei 8,10 bis 7,46 Dollar halten, andernfalls droht ein schnelles Wiedersehen mit den Mehrjahrestiefs bei 6,11 Dollar, oder gar noch tiefer.

Demgegenüber ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Carnival-Aktie noch die Chance auf einen Turnaround hat. Um diese zu wahren, ist jedoch eine Stabilisierung oberhalb von 8,10 bis 7,46 Dollar mit anschließender schneller Erholung über die genannten Widerstände bei 10,54 bis 9,57 Dollar erforderlich. Nur dann wäre wieder Hoffnung auf Besserung angebracht. Diese ergibt sich aus einem großen inversen Schulter-Kopf-Schulter-Muster, das sich seit neun Monaten ausbildet und dessen Nackenlinie derzeit bei 12 bis 12,80 Dollar liegt.

Im Erfolgsfall böte das Muster sogar ein rechnerisches Kurspotenzial von fast 50 Prozent auf 18,30 Dollar.