Börsenexperte schlägt Alarm: Droht der US-Aktienmarkt zu kippen?

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 20.04.2023 10:32

Aktualisiert 20.04.2023 10:59

Investing.com - Der US-Aktienmarkt erlebte in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung, die bei vielen Anlegern Begeisterung auslöste. Doch wie lange wird diese Rallye noch anhalten? Nach Meinung von Michael Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley (NYSE:MS), könnten höhere Zinsen der US-Wirtschaft bald einen Strich durch die Rechnung machen. Für Aktionäre und Investoren ist diese Thematik von besonderer Bedeutung, denn sie kann direkte Auswirkungen auf ihre Anlageentscheidungen haben.

Michael Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei der US-Bank Morgan Stanley und prominenter Wall Street-Bär, schrieb am Montag in einer Notiz, dass die aggressive Straffungspolitik der Fed, die zu den zahlreichen Bankenpleiten im März beitrug, zu weiteren unerwarteten Problemen führen könnte.

"Wenn es etwas gibt, das die Rallye der großen Mega-Caps kalt erwischen kann, dann sind es höhere Renditen aufgrund einer Fed, die nicht aufhören kann, die Zinsen zu erhöhen, wie einige Anleger es vielleicht erwarten", schrieb Wilson in seiner Notiz.

Im Kampf gegen die andauernde Inflation hat die US-Notenbank Fed seit März letzten Jahres neun aufeinanderfolgende Zinserhöhungen vorgenommen. Trotz jüngster Turbulenzen im Finanzsektor und Anzeichen einer abkühlenden Konjunktur ist es äußerst wahrscheinlich, dass der Leitzins im kommenden Monat erneut angehoben wird. Während die Märkte bis letzte Woche noch davon ausgingen, dass die Fed bis zum Jahresende drei Zinssenkungen vornehmen würde, hat sich diese Erwartung in dieser Woche etwas abgeschwächt. Trotzdem prognostizieren Investoren und Anleger weiterhin, dass es im späteren Jahresverlauf mindestens zwei Zinssenkungen geben wird.

Wilson warnte, dass den Anlegern in den kommenden Monaten wohl "weitere negative Überraschungen" bevorstünden.

Laut Wilson gibt es weitere beunruhigende Entwicklungen am Markt. So sei der Prozentsatz der Aktien, die den S&P 500 in den letzten drei Monaten outperformten, kürzlich auf den niedrigsten Stand aller Zeiten gesunken - ein Indiz dafür, dass viele Investoren "plötzlich" einsehen, dass die Gewinnprognosen "nach wie vor zu optimistisch sind", meinte er.

"Das ist die Art und Weise, wie der Markt uns warnt, dass wir mit diesem Bärenmarkt noch lange nicht über den Berg sind", warnte Wilson.

Den düsteren Prognosen geht ein brutales Börsenjahr voraus, das schlimmste seit der Finanzkrise 2008. Alle drei Börsenindizes stürzten 2022 ab und beendeten damit ihre dreijährige Gewinnserie. Der Dow Jones Industrial beendete das Jahr mit einem Minus von 8,8 Prozent und hielt sich damit noch am besten von den drei Barometern. Der S&P 500 sank um 19,4 Prozent, während der technologielastige Nasdaq Composite um 33,1 Prozent einbrach.

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Im ersten Quartal 2023 kam es dann zu der lang ersehnten Erholungsrallye, die sich trotz hoher Inflation und drohender weiterer Zinserhöhungen bis vor kurzem fortsetzte. Stand heute steht der S&P 500 knapp 8 Prozent im Plus.

"Den Anlegern, die in der vergangenen Woche die unerwartet milden Inflationsdaten bejubelt haben, möchten wir sagen: Seien Sie vorsichtig mit dem, was Sie sich wünschen. Die in der vergangenen Woche zurückgegangene Inflation, insbesondere bei Gütern, ist ein Zeichen für eine nachlassende Nachfrage, und die Inflation ist das Einzige, was das Umsatzwachstum vieler Unternehmen oben hält", so Wilson. "Die allmählich erodierenden Gewinnmargen waren bisher vor allem eine Folge überdimensionierter Kostenstrukturen. Sobald die Umsätze enttäuschen, können die Margen sehr viel schneller sinken, und genau dann könnte der Markt plötzlich vor dem von uns prognostizierten Gewinnrückgang stehen."

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