BlackRock-CIO: Internationale Aktien sind attraktiver als US-Werte

Investing.com  |  Autor Robert Zach

Veröffentlicht am 03.03.2023 09:18

Aktualisiert 03.03.2023 09:55

Investing.com - Nach Einschätzung von BlackRock-CIO Rick Rieder sollte das 60/40-Portfolio in diesem Jahr besser auf 40 % Aktien und 60 % Anleihen umgestellt werden. Außerdem sollten sich internationale Aktien besser schlagen als US-Titel.

Rieder, Chief Investment Officer für globale festverzinsliche Wertpapiere beim weltgrößten Vermögensverwalter, sagte, er halte US-Aktien im Vergleich zu Anleihen für weniger attraktiv, wie CNBC berichtete. Das klassische 60/40-Portfolio, das zu 60 % in Aktien und zu 40 % in Anleihen anlegt, enttäuschte 2022 an beiden Fronten. Die Kurse sowohl von Aktien als auch von Staatsanleihen sind kräftig gesunken, so dass die üblichen Vorzüge der Absicherung der einen Anlageklasse durch die andere nicht zum Tragen kamen.

Rieder zufolge müsste das klassische 60/40-Portfolio mehr in Richtung 40/60, wenn nicht sogar noch mehr zugunsten von Bonds gehen. "Wenn Sie ein langfristiger Investor oder ein Pensionsfonds sind, der sehr langfristig investiert, erfüllen Aktien natürlich immer noch ihren Zweck", sagte er. Aber Anleihen bieten jetzt eine viel bessere Rendite als früher.

Dennoch sieht er den Aktienmarkt zum Jahresende höher.

Rieder geht davon aus, dass die Fed die Leitzinsen möglicherweise zwei weitere Male um je einen Viertelpunkt anheben wird. Seiner Meinung nach dürfte die Wirtschaft eine weiche Landung erleben, während die Inflation im Verlauf weiter zurückgehen wird.

"Wenn man mich fragen würde, ob ich glaube, dass man dieses Jahr mittlere bis hohe einstellige Renditen bei Aktien erzielen kann? Das kann ich mir immer noch gut vorstellen", sagte Rieder, der auch Leiter des globalen Asset-Allocation-Teams von BlackRock (NYSE:BLK) ist.

Investoren können jetzt aber ein hochwertiges Rentenportfolio aufbauen, das 6 % Rendite ohne großes Durations-, Kredit- oder Liquiditätsrisiko bietet. "Warum sollte man das also nicht tun?" und rät Investoren, in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren.

Rieder meint, dass Anleihen gerade attraktiver seien als US-Aktien. "Der Multiple auf Aktien ist noch nicht genug gesunken", bemerkte er. "Ich denke, sie werden das Jahr mit einer ordentlichen Performance abschließen, weil die Wirtschaft in Ordnung ist, aber im Moment, da die Margen schrumpfen und wir weitere Meldungen über das weitere Vorgehen der Zentralbanken und über die Wirtschaft erhalten, halte ich Anleihen für viel attraktiver."

Internationale Aktien könnten sich zudem besser entwickeln als US-Titel. "Sie gefallen mir besser als US-Aktien", sagte er. Um 2023 erfolgreich am Markt zu investieren, muss das Portfolio seiner Meinung nach globaler ausgerichtet sein.

Mit dem niedrigeren Dollar seien die ausländischen Märkte wieder attraktiver geworden. "Mit der Öffnung Chinas sind auch chinesische Aktien interessant", erklärte er. "Auch europäische Aktien, darunter einige Banken, sind attraktiv. Mir gefallen einige globale Aktien viel besser als amerikanische".

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Er blickt außerdem auf die internationalen Rentenmärkte. "Ich halte hier auch Europa für attraktiv, vor allem den Investment-Grade-Bereich Europas, wo man das angelegte Geld einfach in Dollar zurücktauschen kann", sagte er. "Wir haben sehr zögerlich in die Schwellenländer investiert. Mit dem stabileren Dollar sind die Renditen in den Schwellenländern nun aber ziemlich attraktiv. Man muss zwar ein gewisses Währungsrisiko eingehen, aber wir befinden uns in einem anderen Umfeld als im letzten Jahr."

In letzter Zeit, so Rieder, habe er auch begonnen, sich mit Anlagen mit längerer Laufzeit zu befassen, wie Agency-Hypotheken und Investment-Grade-Anleihen.

"Zum ersten Mal in den letzten Monaten konnte man sich auf der Kurve wieder weiter nach außen orientieren, in Richtung der 3- oder 5-Jahres-Anleihen und sich einige dieser hohen Qualitätsrenditen sichern", sagte er. "Dies sind gute Niveaus, um in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren."

Rieder wiederholte seine Erwartung, dass die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen in diesem Jahr zwischen 3,25 % und 4 % pendeln dürfte. Gegenwärtig liegt die Rendite bei 4,03 %. Gestern erreichte sie mit 4,09 % den höchsten Stand seit Anfang November 2022.

von Robert Zach

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