Bayer muss um Monsantos Vorherrschaft auf US-Sojamarkt bangen

Reuters

Veröffentlicht am 10.01.2019 14:14

Bayer muss um Monsantos Vorherrschaft auf US-Sojamarkt bangen

- von Tom Polansek

Chicago (Reuters) - Rund ein halbes Jahr nach der Monsanto-Übernahme droht Bayer (DE:BAYGN) durch neue Einfuhrerlaubnisse in China für weitere gentechnisch veränderte Nutzpflanzen in Bedrängnis zu geraten.

Hintergrund ist die Importzulassung für eine genmanipulierte Sojabohnen-Sorte des US-Rivalen DowDuPont (NYSE:DWDP). Dadurch könnte die Vorherrschaft von Monsanto (NYSE:MON) im 40 Milliarden Dollar schweren Soja-Markt in den USA bröckeln, wie Experten anmerken. Denn US-Landwirte werden nun eine neue Alternative haben, um ihr wichtigstes Exportgut anzubauen. Die USA sind der weltgrößte Produzent von Sojabohnen.

Der US-Saatgutriese Monsanto ist der bislang teuerste Zukauf eines deutschen Unternehmens. Mit der rund 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme stieg der Leverkusener Agrarchemie- und Pharmariese zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut auf. Doch Monsanto ist wegen seiner Produkte seit längerem umstritten. Dazu gehört vor allem das Breitband-Unkrautvernichtungsmittel "Roundup" mit dem Wirkstoff Glyphosat und das darauf abgestimmte gentechnisch veränderte Saatgut. Glyphosat wird von Kritikern für Artensterben und die Entstehung resistenter Unkräuter verantwortlich gemacht. Es steht zudem in Verdacht, krebserregend zu sein.