Reuters
Veröffentlicht am 25.03.2019 17:26
Bayer legt Rechtsstreit wegen Top-Medikament Xarelto mit Vergleich bei
Frankfurt (Reuters) - Inmitten der Klagewelle wegen des Unkrauvernichtungsmittel Glyphosat befreit sich Bayer (DE:BAYGN) von einer anderen juristischen Baustelle.
Im Fall des Gerinnungshemmers Xarelto einigten sich Bayer und sein US-Partner Janssen am Montag grundsätzlich mit einer Vielzahl von Klägern auf einen Vergleich über insgesamt 775 Millionen Dollar. Die Kosten wollen sich die beiden Unternehmen zur Hälfte teilen. Bayer geht davon aus, dass sein Anteil durch eine Produkthaftpflichtversicherung zum Teil abgedeckt wird. Mit dem Vergleich sind dann praktisch nahezu alle der rund 25.000 anhängigen Klagen vom Tisch.
Der Gerinnungshemmer ist das mit Abstand umsatzstärkste Medikament von Bayer. Xarelto wurde von Bayer und Janssen gemeinsam entwickelt und wird in den USA von der Johnson & Johnson-Tochter vermarktet. 2018 setzte der Konzern mit der Arznei gut 3,6 Milliarden Euro um, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. In den USA lagen zuletzt Klagen von etwa 24.900 Anwendern von Xarelto vor, die das Medikament für Blutungen bis hin zu Todesfällen verantwortlich machen. Bayer hat nach ihrer Einschätzung nicht angemessen vor den Risiken einer Behandlung mit dem Gerinnungshemmer gewarnt. Der Rechtsstreit begann vor mehr als fünf Jahren, alle sechs bisher verhandelten Verfahren gingen zu Gunsten der beiden Unternehmen aus.
Bayer zeigte sich weiterhin davon überzeugt, "dass die Klagen jeglicher Grundlage entbehren". Der Vergleich ermögliche es aber dem Konzern, hohe Kosten zu vermeiden, die durch einen Fortgang der Rechtsstreitigkeiten entstehen würden. Zudem hat Bayer noch mit unzähligen weiteren Auseinandersetzungen wegen seiner Produkte in den USA zu kämpfen. Alleine wegen der Sterilisationsspirale Essure waren es zuletzt Klagen von rund 29.400 Anwenderinnen. Wegen Glyphosat sieht sich Bayer derweil mit mehr als 11.200 Klägern konfrontiert.
Erst in der vergangenen Woche erlitt der Konzern in einem wegweisenden US-Prozess um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel eine herbe Niederlage. Zum zweiten Mal sah eine Jury das Herbizid Roundup des US-Konzerns Monsanto (NYSE:MON), den Bayer für 63 Milliarden Dollar übernommen hatte, als mitverantwortlich für die Krebserkrankung des Klägers. Die Klagewelle dürfte dadurch weiter an Fahrt gewinnen.
Xarelto ist seit 2008 auf dem Markt und wird zur Prävention von Schlaganfällen und Blutgerinnseln eingesetzt. Die Arznei steht unter anderem im Wettbewerb mit dem Gerinnungshemmer Pradaxa von Boehringer Ingelheim. Auch dieses Medikament wurde Ziel zahlreicher Kläger, die dem Familienkonzern vorwarfen, nicht ausreichend über das Risiko möglicher Blutungen informiert zu haben. 2014 schloss Boehringer einen Vergleich über 650 Millionen Dollar zur Beilegung von mehr als 4000 Klagen, um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden.
Geschrieben von: Reuters
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.