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Veröffentlicht am 03.07.2022 07:46
Aktualisiert 03.07.2022 08:08
BASF-Aktie: Das zweischneidige Schwert
BASF (ETR:BASFN) (WKN: BASF11)-Aktien haben vom Hoch schon mehr als 57 % an Wert verloren (01.07.2022). Erst setzten dem Konzern die mit der Corona-Pandemie einhergehenden weltweiten Wirtschaftsschließungen zu und nun droht auch schon die nächste Krise.
BASF auf Achterbahnfahrt Vom Verlustjahr 2020 konnte sich BASF gut und schnell erholen. 2021 verbuchte der Konzern mit 78,6 Mrd. Euro Umsatz und 5,5 Mrd. Euro Gewinn so gute Ergebnisse wie schon lange Zeit nicht mehr. Der Umsatzrekord aus dem Jahr 2012 und der Rekordgewinn aus 2011 wurden nur knapp verfehlt.
2022 begann für den Konzern im operativen Geschäft ebenfalls gut. Der Umsatz stieg um etwa 19 % auf 23,08 Mrd. Euro und der operative Gewinn wuchs um 20,8 % auf 2.785 Mio. Euro. Doch in den Ergebnissen zeigten sich auch bereits erste Spuren einer neuen Krise. Aufgrund der Nord-Stream-2-Stillegung musste BASF etwa 1,1 Mrd. Euro abschreiben, sodass der Nettogewinn um 29,9 % auf 1,2 Mrd. Euro einbrach.
Seitdem fallen die Aktien sehr stark. BASF ist auf Erdgas zur Produktion angewiesen, das bisher günstig und zuverlässig aus Russland geliefert wurde. Doch das Land reagiert nun auf die Maßnahmen des Westens mit reduzierten Erdgas-Liefermengen. Da vorher keine Alternativen organisiert wurden, droht nun ein Ausfall ganzer BASF-Standorte.
Nach der Inflation droht eine Rezession Eines führt zum anderen. So versucht die Europäische Zentralbank, die hohe Inflation nun mit steigenden Zinsen einzudämmen. Die Angebotslücke wird damit allerdings nicht geschlossen. Vielmehr wird über eine Wirtschaftsabschwächung die Nachfrage reduziert.
Alternative Erdgaslieferungen würden hingegen eher für eine Marktberuhigung sorgen und die Inflation senken. Mit den steigenden Zinsen bremst die Zentralbank die Wirtschaft aus, was BASF als Zulieferer der Automobil- und Bauindustrie schnell und deutlich spürt. Zudem sind die Erdgas-Preise infolge des Krieges stark gestiegen, was die Produktionskosten erhöht.
In Rezessionen fallen BASF-Aktien häufig besonders stark, weil sie stärker auf Konjunkturschwankungen reagieren. Nach einem guten letzten Jahr (2021) drohen BASF somit bald wieder Verluste. Dies ist letztendlich der Hauptgrund für den aktuell starken Kursrückgang.
Jede Talfahrt endet einmal Doch in jeder Krise liegt auch eine Chance.
So sind BASF-Aktien mittlerweile sehr günstig. Sie notieren unter Buchwert, was in der Vergangenheit meist nur in starken Krisenphasen der Fall war. Zwar wissen wir heute noch nicht, wie der Erdgas-Engpass ausgeglichen wird, aber mit einer Wirtschaftskrise nimmt auch der Druck auf die Politik zu. Sie ist somit gezwungen, eine Lösung zu finden.
Kurzfristig könnten BASF-Aktien auch noch tiefer fallen, aber in zehn Jahren stehen sie wahrscheinlich deutlich höher.
Der Artikel BASF-Aktie: Das zweischneidige Schwert ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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