ARK-Chefin Cathie Wood: Die Fed begeht einen politischen Fehler

Investing.com

Veröffentlicht am 11.10.2022 12:08

Aktualisiert 11.10.2022 12:22

von Robert Zach

Investing.com - In einem offenen Brief an die Federal Reserve (Fed) am Montag bezeichnete die US-Investorin Cathie Wood die geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der Zentralbank als politischen Fehler, der zu einer ausgewachsenen Deflation führen könnte.

"Angesichts der widersprüchlichen Daten war die Einstimmigkeit der letzten Entscheidung der Fed, den Leitzins um 75 Basispunkte zu erhöhen, überraschend", schrieb die ARK Invest-Chefin.

Die Fed konzentriere sich auf die Beschäftigung und die Gesamtinflation, die laut Wood beide nachlaufende Indikatoren seien, und sollte sich stattdessen lieber auf die Rohstoffpreise konzentrieren.

Der Preisdruck von den globalen Rohstoffmärkten hat in letzter Zeit wieder etwas nachgelassen. So zogen sich sowohl die Ölpreise in Form der Sorten WTI und Brent als auch die Gaspreise von ihren Höchstständen zurück. Ebenso notieren die Preise für Basismetalle wie Zinn, Stahl oder Kupfer wieder deutlicher tiefer. Gleiches gilt für Agrarrohstoffe wie Weizen, Mais und Baumwolle. Das dürfte zumindest kurzfristig für Entlastung an der Inflationsfront sorgen.

"Die meisten Rohstoffpreise haben ihren Höchststand erreicht und sind, mit Ausnahme von Lebensmitteln und Energie, im Jahresvergleich rückläufig. Ohne Frage sind die Lebensmittel- und Energiepreise wichtig, aber wir sind nicht der Meinung, dass die Fed den globalen Schmerz im Zusammenhang mit einem Angebotsschock für Agrar- und Energierohstoffe, der durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine verursacht wurde, bekämpfen und verschlimmern sollte", argumentierte Wood.

Die von Wood geleitete Fondsgesellschaft verwaltet rund 14,4 Milliarden Dollar an Kundengeldern in verschiedenen aktiven ETFs. Der bekannteste von ihnen ist der ARK Innovation ETF (NYSE:ARKK), der in Disruptoren wie Tesla (NASDAQ:TSLA), Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM) und Roku (NASDAQ:ROKU) investiert und während der Corona-Pandemie zu den finanziellen Bedingungen verschärften, stürzte der Fonds ebenso schnell wieder ab. Allein in diesem Jahr ist der ARKK um mehr als 60 Prozent eingebrochen.