Analyst über Tesla: Das größte Kartenhaus der Welt steht kurz vor dem Einsturz

Investing.com

Veröffentlicht am 08.09.2020 12:05

von Robert Zach 

Investing.com - Wer in diesem Jahr auf die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) gesetzt hat, hat mit seinem Investment wahrscheinlich nicht nur Aktien aus dem eigenen Portfolio outperformt, sondern auch den Gesamtmarkt geschlagen. Doch wer jetzt noch auf die Anteile des US-Elektroautobauers setzt, sollte sich in Acht nehmen, warnt ein Anlageexperte. 

Die Tesla-Aktien sind in diesem Jahr um gut 400 Prozent gestiegen. Der Nasdaq-100-Index kommt dagegen nur auf ein Plus von 33 Prozent. Grund für die Outperformance der Anteilsscheine ist die Hoffnung auf den endgültigen Durchbruch der Elektromobilität sowie bedeutende Fortschritte in der Batterietechnologie und robuste Auslieferungszahlen in Zeiten einer globalen Krise ausgelöst durch das Coronavirus.

Allerdings warnt der Anlageexperte und Gründer von New Constructs David Trainer in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender CNBC vor einem Investment in den Börsenüberflieger Tesla, der mittlerweile teuerer als alle europäischen (Bayerische Motoren Werke (DE:BMWG), Daimler (DE:DAIGn), Volkswagen (DE:VOWG), PSA, Renault (PA:RENA), Fiat (MI:FCHA)), alle amerikanischen (Ford Motor (NYSE:F), General Motors (NYSE:GM)) und fast alle japanischen Autohersteller (Mazda Motor Corp (T:7261), Mitsubishi Corp. (T:8058), Nissan Motor Co., Ltd. (T:7201), Subaru Corp (T:7270) und Suzuki Motor Corp. (T:7269)) mit Ausnahme von Toyota (T:7203) Motor Corp (T:7203) zusammen ist. Fundamentaldaten rechtfertigen den Kursanstieg und die hohen Bewertungen der Tesla-Aktie nicht, meinte er. 

"Welches Best-Case-Szenario Sie auch immer für Tesla malen wollen - ob es etwa in den nächsten 10 Jahren 30 Millionen Autos produzieren, in das Versicherungsgeschäft einsteigen und die gleichen hohen Gewinnmargen wie Toyota erzielen wird, was das effizienteste Automobilunternehmen aller Zeiten ist - impliziert der Aktienkurs immer noch, dass die Gewinne noch sehr viel höher ausfallen werden", sagte Trainer in der CNBC-Sendung Trading Nation, der damit die gigantische Überbewertung der Tesla-Anteilsscheine zum Ausdruck bringen will.

Tesla werde derzeit mit dem 159-fachen des Gewinns gehandelt, so Trainer weiter. Der Aktienpreis lege einen Marktanteil am globalen Automarkt von 40 Prozent bis 110 Prozent auf der Basis eines durchschnittlichen Verkaufspreises von 57.000 nahe. 

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"Wir glauben, dass dies (Tesla) das größte Kartenhaus der Welt ist, das sich auf den Einsturz vorbereitet", sagte Trainer.

Auch der Ende August durchgeführte Aktiensplit könnte sich als gefährlich für neue Investoren erweisen, die auf der Grundlage des optisch günstigen Aktienkurses jetzt einsteigen.

Durch den Aktiensplit habe sich nichts am Unternehmenswert verändert, allerdings wurde der einzelne Preis für Tesla-Aktien drastisch gesenkt. "Um ganz ehrlich zu sein, sehe ich den Aktiensplit als eine Möglichkeit, unerfahrene, weniger versierte Anleger dazu zu verleiten, diese einfach nach oben zu jagen, aber das ist keine echte Strategie", sagte Trainer. 

Tesla hatte seine Aktien am 31. August in fünf Teile gesplittet. Nach anfänglichen Kursgewinnen setzten massive Gewinnmitnahmen ein, auch weil ein Großinvestor infolge einer Anpassung der Portfolioallokation einen Teil seiner Tesla-Aktien verkaufen musste. Hinzu kam eine größere Korrektur bei gut gelaufenen US-Tech-Aktien sowie die Nichtaufnahme Teslas in den renommierten S&P 500 Index.

In der Folge ließen Tesla-Aktionäre zumindest kurzfristig wieder etwas Rationalität einkehren, als die Aktie von ihrem Rekordhoch bei 532 Dollar über 20 Prozent einbrach. Die Tesla-Aktie wechselte am Dienstagmittag für 373 Dollar den Besitzer. Trainer zufolge stelle dies aber immer noch eine massive Überbewertung dar. Seiner Einschätzung nach sei eine realistische Bewertung für die Tesla-Aktie eher in der Spanne von 40 bis 50 Dollar angesiedelt. 

Tesla gehöre noch nicht einmal zu den Top 10 auf dem europäischen Elektroauto-Markt, so Trainer weiter. Die Änderung der Gesetze in Europa habe dazu geführt, dass die etablierten Autohersteller eine signifikante Aufholjagd gestartet hätten. 

"Ähnliches gilt für die USA", fügte Trainer hinzu, der die Tesla-Aktie realistisch betrachtet bei 50 Dollar und nicht bei 500 Dollar notieren sieht.

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