Analyst stellt baldigen Rückgang der Inflation in Aussicht

Investing.com

Veröffentlicht am 30.06.2022 18:02

Aktualisiert 30.06.2022 20:42

von Sam Boughedda 

Dass die hohe Inflation große Sorgen bei Unternehmen, Verbrauchern und Zentralbanken hervorruft, liegt auf der Hand. Doch ein Analyst macht nun Hoffnung. Michael Darda, Stratege bei MKM Partners, hält es für möglich, dass sich die höchste Inflation seit 40 Jahren ganz einfach "von selbst regelt".

In einer Notiz schreibt der Experte, dass die Inflation bereits den Rückwärtsgang eingelegt hat. Erkennbar sei dies zum einen an den Metallpreisen, die von ihren Höchstständen im Frühjahr dieses Jahres um mehr als 20 % eingebrochen seien. Zur Untermauerung seiner These verweist er auch auf die Inflationserwartungen an den Anleihemärkten. Diese seien bereits um mehr als 100 Basispunkte von ihren Jahreshöchstständen zurückgegangen, so Darda. 

"Die hohe Gesamtinflation (und das zuletzt langsamere Wachstum der nominalen Geldmenge) haben zu einem deutlichen Rückgang der inflationsbereinigten Geldmenge geführt, die im letzten Frühjahr in der Spitze um mehr als 21 % über dem Trendwachstum vor der Pandemie lag und seit letztem Monat 'nur' noch 14 % darüber liegt."

Sollte die nominale Geldmenge weiterhin weniger schnell wachsen als der Trend, weil die Fed die Geldbasis reduziert und die kurzfristigen Zinsen anhebt, geht der Anpassungsprozess der realen Geldmenge weiter, ergänzte der Analyst. Auf diese Weise könne sich die aktuelle Hochinflationsphase auch ganz einfach "von selbst regeln".

Darda sprach dann noch darüber, dass die Inflationserwartungen auf dem Anleihemarkt seit Ende März im Fünfjahreszeitraum um mehr als 100 Basispunkte zurückgegangen sind. Bei der derzeitigen Schrumpfungsrate dürfte die breite Geldmenge in zwei Jahren wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen.

Für Darda stellt sich auch die Frage, ob es der Fed gelingt, den Anstieg der realen Geldmenge ohne Rezession einzudämmen. Zum jetzigen Zeitpunkt, so Darda, sei dies eine "Unbekannte". In früheren Zeiten waren die meisten Phasen, in denen die Geldmenge (real oder nominal) zurückging, von Rezessionen begleitet. Jede der seit Mitte der 1950er Jahre aufgetretenen Rezessionen wurde jedoch durch einen Rückgang der Rendite 10-jährige Staatsanleihen unter die Verzinsung für Treasury Bills eingeläutet. Das könne in Zukunft noch passieren, sei aber bislang noch nicht geschehen, sagte er. "Auch wenn die Finanzmedien sich auf die Definition einer Rezession als 'zwei Quartale mit rückläufigem BIP' versteifen, so ist eine Rezession in den USA eigentlich NICHT so definiert. Stattdessen ist eine Rezession eine Periode rückläufiger Produktion, Umsätze, Einkommen und Beschäftigung, die in der Regel mehr als ein paar Monate dauert."

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