American Express: Die bessere Alternative zu Visa & Mastercard?

The Motley Fool

Veröffentlicht am 15.04.2023 08:00

Aktualisiert 15.04.2023 09:05

American Express: Die bessere Alternative zu Visa & Mastercard?

In Zeiten hoher Inflation bieten Kreditkartenunternehmen aufgrund ihres Geschäftsmodells für viele Investoren einen attraktiven Inflationsschutz. Neben den Kreditkartengiganten Visa (NYSE:V) (WKN: A0NC7B) und Mastercard (NYSE:MA) (WKN: A0F602) ist American Express (NYSE:AXP) (WKN:850226) ein weiterer Name, der in diesem Zusammenhang oftmals fällt.

Nachfolgend wollen wir untersuchen, inwieweit sich American Express (Amex) von seinen Konkurrenten unterscheidet und warum es für interessierte Investoren die bessere Investmentalternative darstellen könnte.

h2 American Express verfügt über ein geschlossenes Netzwerk/h2 Beim Vergleich der drei Unternehmen fällt schnell auf, dass Amex ein anderes Geschäftsmodell betreibt als seine beiden Konkurrenten. Visa und Mastercard stellen nämlich keine eigenen Karten aus. Die Kreditkarten mit dem Visa- oder Mastercard-Logo werden von Banken an ihre Kunden ausgestellt. American Express gibt hingegeben seine eigenen Karten aus und verfügt im Gegensatz zu Visa und Mastercard damit über ein geschlossenes Netzwerk, über welches die gesamte Kreditkartentransaktion abgeschlossen wird.

Dies hat den Vorteil, dass Gebühren, die normalerweise den ausstellenden Banken zugutekommen, komplett bei American Express verbleiben. Zu diesen Gebühren gehören auch Zinsgebühren für Darlehen der Karteninhaber. In Zeiten steigender Zinsen kann das sehr profitabel sein. Auf der anderen Seite stehen wiederum potenzielle Zahlungsausfälle.

Diese Ambivalenz lässt sich auch in den aktuellen Zahlen wiedererkennen. So stiegen die Zinseinnahmen von American Express im Geschäftsjahr 2022 um 28 % von 7,8 Mrd. US-Dollar auf 9,9 Mrd. US-Dollar an. Gleichzeitig musste das Unternehmen jedoch Kredite und überfällige Kreditsalden in Höhe von 2,2 Mrd. US-Dollar abschreiben, womit sich netto ein negativer Effekt von 37 Mio. US-Dollar ergab.

h2 Risikoreicheres Geschäftsmodell? Nicht unbedingt!/h2 Bevor Investoren aber in Panik verfallen, sollte man wissen, dass der Anteil der Zinseinnahmen am Gesamtumsatz bei lediglich 19 % liegt, was das Risiko in Bezug auf das gesamte Ergebnis verringert. Darüber hinaus ist ein starker Anstieg der Kreditausfälle relativ unwahrscheinlich.

Dies liegt insbesondere an der Kundenstruktur von American Express. So ist das Unternehmen bekannt für seine gut betuchte Kundschaft. Laut dem Unternehmen selbst geben Besitzer einer Amex-Karte beim Einkauf dreimal so viel aus wie Käufer ohne American Express-Karte.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über viele finanzstarke Geschäftskunden. Dabei dürfte American Express bei einer Normalisierung der Wirtschaft stark von diesen Kunden profitieren. So achten viele Unternehmen momentan deutlich strenger auf ihre nicht essenziellen Kosten und versuchen hierbei insbesondere unnötige Geschäftsreisen, Hotelübernachtungen und Geschäftsessen zu reduzieren.

Dabei konnte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage seinen Umsatz um 25 % auf 52,9 Mrd. US-Dollar steigern, wobei das Ergebnis vor Steuern mit 9,9 Mrd. US-Dollar in etwa auf Vorjahresniveau blieb.

h2 Deutlich günstigere Bewertung als Konkurrenten/h2 Ein eindeutiger Vorteil, den die Aktie von American Express gegenüber ihren Konkurrenten hat, ist die deutlich günstigere Bewertung. So verfügt die Amex-Aktie über ein 2023er KGV von 14,5 (Stand 12.04.2023). Das vergleichbare KGV von Visa und Mastercard liegt mit Werten von 26,9 bzw. 29,8 deutlich höher.

Dabei rechnet Amex für das Geschäftsjahr 2023 mit einem Umsatzwachstum von 15 % bis 17 %. Analysten von S&P Capital IQ rechnen bei Visa und Mastercard für das nächste Jahr hingegen im Durchschnitt mit einem Umsatzwachstum von 10 % bzw. 13 %. Damit dürfte American Express trotz niedrigeren KGVs schneller wachsen als seine beiden Konkurrenten.

Welche Aktie Investmentlegende Warren Buffett präferiert, ist kein Geheimnis. So verkaufte das Orakel von Omaha Ende 2021 große Anteile seiner Visa- und Mastercard-Aktienpakete. Die Visa- und Mastercard-Beteiligungen machen dabei mittlerweile lediglich 0,58 % bzw. 0,46 % des Berkshire-Portfolios aus. American Express hingegen ist mit einer Gewichtung von 7,49 % die fünftgrößte Beteiligung von Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa).

Interessierte Investoren müssen Buffett jetzt nicht sofort nachahmen. Jedoch verdeutlicht Buffetts Präferenz für American Express, dass das Unternehmen sich nicht hinter Visa und Mastercard zu verstecken braucht und bei Berücksichtigung der attraktiven Bewertung sogar die bessere Investmentmöglichkeit sein könnte.

Der Artikel American Express: Die bessere Alternative zu Visa & Mastercard? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Samuel Tazman besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Mastercard und Visa.

Aktienwelt360 2023

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert