The Motley Fool
Veröffentlicht am 30.07.2021 12:24
Aktualisiert 30.07.2021 12:35
Amazon: Nach den Zahlen wieder ein Kauf?
Nach den enttäuschenden Zahlen zum zweiten Quartal gab es herbe Kursverluste für die Aktien von Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866). So summierte sich der Kursabschlag auf ca. 8 %, nachdem der neue CEO Andy Jassy zum ersten Mal Rede und Antwort stehen musste.
Zurückzuführen ist die Kursschwäche auf eine nicht erreichte Umsatzprognose im abgelaufenen zweiten Quartal sowie auf eine schwache Umsatzerwartung für das aktuelle Quartal. Deutlich besser sieht die Gewinnseite aus. Daher stellt sich die Frage, ob der aktuelle Kursverfall eine attraktive Einstiegschance darstellt.
Quartalszahlen im Detail Wie bereits erwähnt, sorgten die Umsatzerlöse für Unmut unter den Anlegern. Denn diese wurden „nur“ um 27,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal auf insgesamt 113,1 Mrd. US-Dollar gesteigert. Hierbei sollte man jedoch die Zusammensetzung der Umsatzerlöse detaillierter betrachten. Denn der hochprofitable Cloud-Bereich AWS (Amazon Web Services) verzeichnete einen Umsatzanstieg in Höhe von 37,0 %. Somit wird deutlich, dass die Wachstumsschwäche durch das E-Commerce-Segment entstanden ist.
Da AWS in der Regel eine sehr hohe Marge verzeichnen kann, sollte es nicht verwundern, dass Amazon die Gewinnerwartungen deutlich übertreffen konnte. Denn während Analysten lediglich einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 12,22 US-Dollar erwartet haben, wurden diese Schätzungen mit 15,12 US-Dollar klar geschlagen. Somit ergibt sich ein Gewinnanstieg um 46,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal (10,30 US-Dollar).
Aus meiner Sicht handelt es sich dabei um eine Wachstumsdelle, die durch hohe Basiseffekte im E-Commerce-Bereich entstanden ist. Denn durch die Auswirkungen des Coronavirus konnte Amazon bereits im Vorjahr überproportional wachsen, da viele Konsumenten durch Lockdowns auf Amazon angewiesen waren. Somit sollte es nicht verwunden, wenn sich dieser „Wachstums-Boost“ dem Ende zuneigt.
Zukünftige Kurstreiber Aus meiner Sicht gibt es neben der operativen Entwicklung zwei wesentliche Kurstreiber, auf die man als langfristiger Aktionär spekulieren kann. Zum einen halte ich es für möglich, dass Amazon in den nächsten Quartalen einen Aktiensplit ankündigen wird. Denn die Gerüchte über eine solche Kapitalmaßnahme stehen bereits länger im Raum. Wenngleich ein Aktiensplit keine Auswirkung auf das operative Geschäft hat und daher die Marktkapitalisierung theoretisch nicht erhöhen sollte, sieht man in der Vergangenheit, dass damit hohe Kursgewinne einhergehen können. Denn ein Aktiensplit sorgt dafür, dass die Wertpapiere auf dem Papier günstiger erscheinen, und hilft vielen Kleinanlegern dabei, überhaupt in Amazon investieren zu können.
Eine weitere Kapitalmaßnahme, die für Amazon-Aktionäre interessant werden könnte, ist die Ausgliederung des Cloud-Service-Bereichs AWS. In diesem Fall würde man als Anleger für seine Amazon-Aktien auch eine AWS-Aktie erhalten. Auch hier sollte sich in der grauen Theorie nichts an der Marktkapitalisierung verändern. Doch die Empirie zeigt, dass bei einem sogenannten Spin-Off, das heißt der Ausgliederung eines Unternehmensanteils, oftmals sowohl der Mutterkonzern als auch das entsprechende Tochterunternehmen durch Kursgewinne profitieren können.
Fazit Aus meiner Sicht bleibt der Investment-Case für die Amazon-Aktie weiterhin intakt. Als Anleger sollte man sich von ein oder zwei enttäuschenden Quartalen nicht verunsichern lassen. Vor allem, weil abzusehen war, dass sich die Auswirkungen durch das Coronavirus in naher Zukunft reduzieren werden und wieder mehr Menschen physisch einkaufen. Somit bestehen für die langfristigen Aussichten Amazons keine großen Gefahren. Denn der Abschlag von über 8 % ist mehr der hohen Bewertung und Erwartungen geschuldet, als dass Amazon operative Probleme hätte.
Des Weiteren darf man nicht den Fehler machen und Amazon auf den E-Commerce-Bereich reduzieren. Denn das Unternehmen verfügt vor allem im Cloudsegment über interessante Perspektiven, die in den nächsten Jahren für steigende Kursgewinne sorgen können.
Michael besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Short January 2022 $1940 Call auf Amazon.
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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool
Geschrieben von: The Motley Fool
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