Aktienkurse noch immer in Turbulenzen: Warum die richtige Chance zum Nachkaufen erst noch kommen könnte!

The Motley Fool

Veröffentlicht am 01.07.2022 08:30

Aktienkurse noch immer in Turbulenzen: Warum die richtige Chance zum Nachkaufen erst noch kommen könnte!

Wie fühlst du dich eigentlich in der derzeitigen Börsenkrise? Sind die Aktienkurse für dich schon so weit gesunken, dass du darüber nachzudenken, eventuelle Nachkäufe zu tätigen? Dann könntest du dich in allerbester Gesellschaft befinden. Denn wo man auch hinhört ist dies eines der vorherrschenden Themen.

Schauen wir uns dazu doch einfach einmal die Entwicklung der großen Indizes an. Vielleicht ist hier ja nun tatsächlich langsam ein Niveau erreicht sein, das Nachkäufe attraktiv erscheinen lässt.

Beginnen wir mit unserm DAX. Dieser notiert mittlerweile 18,4 % tiefer als zu Jahresbeginn (Stand: 29.06.2022). Und beim S&P 500 können wir seit Anfang Januar ein Minus von 20 % erkennen. Mit einem Minus von 29 % ist der Abschlag seit Anfang des Jahres beim Nasdaq Composite allerdings mit Abstand am größten (Stand: 28.06.2022).

Man könnte also meinen, dass die Aktienkurse ein relativ günstiges Niveau erreicht haben. Weshalb sicherlich auch nicht viel dagegensprechen sollte, nun eventuell auf eine schöne Einkaufstour an der Börse zu gehen. Ich würde hier im Moment aber noch Vorsicht walten lassen.

Man sollte nämlich immer die Mentalität der breiten Masse der Anleger im Auge behalten. Was ich damit meine, ist Folgendes. Vielleicht braut sich hier ja gerade etwas zusammen, was Nachkäufe zum jetzigen Zeitpunkt im Nachhinein eventuell gar nicht mehr so attraktiv erscheinen lässt.

Vergiss nie die „zittrigen Hände“ Es ist derzeit sicherlich ein zweischneidiges Schwert. Denn bei einem Teil der Investoren ist nun die Zeit gekommen, wo sie darüber nachdenken, günstige Aktien nachzukaufen. Doch gibt es auf der anderen Seite nicht wenige Anleger, die nun erst richtig nervös werden und in eine Art Panikmodus verfallen könnten. Denn es ist nun einmal so, dass eben nicht jeder ein Absinken des Depotwertes um 20 oder 25 % locker wegstecken kann.

An dieser Stelle könnten nun leider die von André Kostolany erfundenen „zittrigen Hände “ ins Spiel kommen. Und für mich wäre es durchaus denkbar, dass wir genau an diesem Punkt eventuell bald angekommen sind. Dem Punkt nämlich, wo viele dem Druck einfach nicht mehr standhalten können. Denn es scheint fast so, als wenn die Aktienkurse ihre Talfahrt noch immer weiter fortsetzen.

In den nächsten Wochen könnten deshalb nicht wenige Anleger entnervt auf den Verkaufen-Butten drücken. Eben aus der Angst heraus, mit ihren Aktien immer weiter ins Minus zu rutschen. Und was wäre dann die Konsequenz? Natürlich dass die Aktienkurse immer mehr unter Druck geraten und so eine längere Abwärtsspirale in Gang bringen könnten.

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Besonnenheit heißt also das Gebot der Stunde Solltest du zu denen gehören, die bis jetzt an ihren Aktien festgehalten haben, dann herzlichen Glückwunsch. Denn bildlich gesprochen ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen. Und es macht meines Erachtens in dieser Situation nicht unbedingt Sinn, dass man die angehäuften Buchverluste nun auch tatsächlich realisiert.

Vielmehr könnte hier Besonnenheit das Gebot der Stunde sein. Vielleicht sollte man die „zittrigen Hände“ einfach ihre Aktien verkaufen lassen und abwarten, wie weit abwärts es dann mit den Aktienkursen noch geht. Wenn man sich vergangene Börsenkrisen betrachtet, dann könnte es hier eventuell noch einmal recht brisant werden.

Ein Abtauchen der Kurse um weitere 20 bis 25 % wäre meiner Ansicht nach ein durchaus denkbares Szenario. Auch panikartige Verkäufe sind in solch einer Situation dann sicherlich auch absolut vorstellbar. Was bedeuten könnte, dass man in diesem Jahr noch eine Menge Chancen für eventuelle Nachkäufe bekommt.

Etwas Geduld und vor allem ein starkes Nervenkostüm könnten derzeit also absolut von Vorteil sein. Wer diese zwei Eigenschaften mitbringt, der sollte am Ende nicht nur aus dieser Börsenkorrektur eher gestärkt als geschwächt hervorgehen.

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Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool