Aktien New York: Erneut aufgeflammte Zinssorgen beenden Erholungsversuch

dpa-AFX

Veröffentlicht am 27.09.2022 20:15

Aktualisiert 27.09.2022 20:30

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial hat am Dienstag einen Erholungsversuch nach einer fünftägigen Verlustserie abgebrochen. Der US-Leitindex und auch andere wichtige Indizes büßten anfängliche Gewinne ein und gaben nach. Als Belastung erwiesen sich insbesondere Aussagen von James Bullard, dem Präsidenten der Notenbank von St. Louis. Ihm zufolge sind mehr Zinserhöhungen erforderlich, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Zudem seien die Risiken für die Wirtschaft weiterhin erhöht. Ähnlich hatten sich zuvor bereits andere Fed-Vertreter geäußert.

Der Dow fiel zuletzt um 0,66 Prozent auf 29 068,99 Punkte, nachdem er im frühen Handel noch um 1,36 Prozent gestiegen war. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,47 Prozent auf 3637,97 Zähler nach unten.

Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gab lediglich um 0,18 Prozent auf 11 233,34 Punkte nach. Tech-Werte waren bereits am Montag weniger stark als der Gesamtmarkt gefallen, nachdem die Experten der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) in einer Studie von einem günstigen Einstiegspunkt für Anleger gesprochen hatten.

Mit ihren raschen Zinsschritten schürten Notenbanker weltweit die Sorge vor einer Rezession, schrieb Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG Markets. "Vor allem befürchten die Anleger eine harte Landung der US-Wirtschaft", so der Experte, der auch eine Stagflation nicht ausschließt. Hiervon sprechen Experten, wenn die Teuerung hoch ist und die Wirtschaft nicht wächst. Dass zuletzt zusammen mit den Aktienkursen auch Anleihen und Rohstoffe gefallen seien, spreche für dieses Szenario, sagte Henke.

Für Verunsicherung am US-Aktienmarkt sorgte auch ein deutlicher Anstieg des Preises für europäisches Erdgas im Zuge einer erneuten Eskalation der Gaskrise. Der russische staatliche Gaskonzern Gazprom (MCX:GAZP) drohte mit Sanktionen gegen den ukrainischen staatlichen Gaskonzern Naftogaz. Dieser erhält derzeit Transitgebühren für die Durchleitung von Erdgas in andere europäische Staaten. Im Falle von Sanktionen würden die Transitgebühren nicht mehr bezahlt und die Lieferungen eingestellt. Europa ist ein wichtiger Handelspartner der USA, sodass eine Zuspitzung der Energiekrise diesseits des Atlantiks auch die US-Wirtschaft treffen dürfte.

Anleger sollten aktuell einen Bogen um Aktien machen, rieten zwei Größen aus der US-Finanzbranche. Die Bank JPMorgan und der Investor Blackrock warnten, dass eine Rezession noch nicht am Aktienmarkt eingepreist sei. Schmerzhafte Korrekturen stünden also noch bevor, weshalb Aktien kurzfristig nicht das Mittel der Wahl seien.

Unter den Einzelwerten ragten mit Lucid Group (NASDAQ:LCID) und Tesla (NASDAQ:TSLA) zwei Hersteller von Elektroautos positiv hervor. So stiegen Tesla nach einem Bericht des Branchendienstes Electrek um gut ein Prozent. Demnach habe das Unternehmen in einer E-Mail an die Angestellten angekündigt, in den letzten Tagen des dritten Quartals ein "sehr hohes Volumen an Fahrzeugen" ausliefern zu wollen.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die Anteilscheine von Lucid Group gewannen anderthalb Prozent. Hier erwies sich ein positiver Analystenkommentar von Cantor Fitzgerald als Antrieb. Im Vergleich zu den Wettbewerbern böten die Luxus- und Premiumfahrzeuge von Lucid eine größere Effizienz, eine größere Reichweite und mehr Platz. Zudem würden die Autos schneller geladen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert