AKTIEN IM FOKUS: Sanofi und GSK sacken weiter ab - Furcht vor hohen Rechtskosten

dpa-AFX

Veröffentlicht am 11.08.2022 14:02

Aktualisiert 11.08.2022 14:30

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Furcht vor teuren Rechtsstreitigkeiten wegen des zurückgerufenen Medikaments Zantac hat am Donnerstag die Aktien der betroffenen Pharmaunternehmen weiter stark belastet. So weiteten die Anteilsscheine von Sanofi (EPA:SASY) in Paris ihre bereits herben Vortagesverluste von gut acht Prozent aus und sackten bis zum frühen Nachmittag um mehr als neun Prozent auf 79,43 Euro ab. Damit waren sie der mit Abstand schwächste Wert im EuroStoxx 50 . Der Leitindex der Eurozone notierte zuletzt moderat im Minus.

Die jüngsten Kursverluste warfen die Papiere von Sanofi auf das Niveau von März 2021 zurück. Innerhalb von nur zwei Tagen wurden in der Spitze rund 25 Milliarden Euro Börsenwert vernichtet.

In den Rechtsstreitigkeiten um Zantac wird auch der britische Wettbewerber GSK genannt. Sanofi und GSK hatten Lizenzen zum Vertrieb des Medikamentes. Die Papiere der Briten gerieten ebenfalls in den Sog und büßten nach mehr als fünf Prozent zur Wochenmitte nun zuletzt rund zwölf Prozent ein. Dies war der größte prozentuale Tagesverlust seit Februar 1998.

Die GSK-Abspaltung Haleon besitze derweil in den USA keine derartigen Lizenzen und gelte folglich auch nicht als Beschuldigter in irgendeinem der Verfahren rund um Zantac, schrieb Analyst Faham Baig von der Bank Credit Suisse (SIX:CSGN). Gleichwohl wurden auch die Anteilsscheine dieses Unternehmens stark von der Causa in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Minus von rund acht Prozent am Mittwoch stand nun ein Verlust von fast zwölf Prozent zu Buche. Damit zählten sie zu den schwächsten Werten im britischen Leitindex FTSE 100 . Dieser gab zuletzt leicht nach.

Zantac war ein einst beliebtes Medikament zur Unterdrückung der Magensäureproduktion bei Sodbrennen. In den USA behaupten Kläger schon eine Weile, dass das Mittel bei ihnen angeblich Krebs verursacht hat.

Analyst Emmanuel Papadakis von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) schrieb, das Zantac-Problem sei zwar nicht neu, scheine aber in den letzten Tagen "im Bewusstsein der Anleger angekommen" zu sein, obwohl es bereits seit einigen Jahren "im Hintergrund rumore". Der Experte glaubt nicht, dass die Beweise darauf hindeuten, dass Zantac ein Problem mit dem Ausmaß des Glyphosat-Rechtsstreits von Bayer (ETR:BAYGN) wird, aber es sei möglich, dass die Rechtsstreitigkeiten zu Belastungen in Milliardenhöhe führen könnten. Dies und einige negative Schlagzeilen rund um die anstehenden Fälle dürften die Stimmung für die Aktien von Sanofi und GSK kurzfristig belasten.

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