AKTIEN IM FOKUS: Fallende US-Anleiherenditen belasten Europas Banken
Veröffentlicht am 27.09.2018 11:02
AKTIEN IM FOKUS: Fallende US-Anleiherenditen belasten Europas Banken
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die fallenden Renditen nach den Aussagen der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwochabend haben den europäischen Bankensektor am Donnerstag belastet. Der entsprechende Teilindex im breit aufgestellten Stoxx-Europe-600-Index rutschte um 1 Prozent ab und war damit der größte Verlierer in der Branchentabelle.
Am deutschen Markt gaben die Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) (-1,5 Prozent) und der Commerzbank (4:CBKG) (-2,3 Prozent) ebenfalls nach. Noch stärker fielen die Kurse italienischer Banken an der Mailänder Börse. Sie gelten als besonders zinssensibel und büßten daher im Falle der Ubi Banca bis zu 3,7 Prozent ein. Die sechs größten Kursverlierer im Leitindex FTSE-MIB waren Bankaktien.
Am US-Anleihemarkt waren nach der Fed-Sitzung die Renditen unter Druck geraten. Die Verzinsung zehnjähriger Staatspapiere fiel am Mittwoch vom Tageshoch bei 3,10 Prozent auf 3,05 Prozent und weitete die Verluste am Donnerstag noch etwas aus. Fallende Renditen an den Kapitalmärkten können vor allem die Erträge der Geldhäuser im Geschäft mit festverzinsten Wertpapieren belasten.
"Es hatte einige Spekulationen gegeben, dass die Fed die Prognosen für Zinserhöhungen in den kommenden Jahren aufgrund starker inländischer Wachstumsdaten und einer sich abzeichnenden Lohninflation anheben würde", sagte Lee Ferridge, Anlagestratege des US-Vermögensverwalters State Street. Das sei jedoch ausgeblieben. Es habe vielmehr den Anschein, als habe der eskalierende Handelskrieg und die damit verbundene Unsicherheit die Fed beeinflusst. Die längerfristigen Zinsen könnten nun sinken, so Ferridge.
Ähnlich sah es Michael Hewson vom Broker CMC Markets: "Die Fed hat gestern ein Ende des Zyklus der Zinserhöhungen stärker im Fokus gehabt als die Finanzmärkte ursprünglich erwartet hatten", sagte der Analyst.
Schon an der Wall Street hatte die Zurückhaltung der Fed mit Blick auf einen steileren Zinspfad die Bankaktien belastet. Die Papiere der Citigroup (112:TRVC), von Morgan Stanley (112:MWD), Goldman Sachs (112:GS), JPMorgan (112:JPM), Bank of America (112:BAC) und Wells Fargo (112:NOB) waren zwischen 1 und 2 Prozent gefallen. Der S&P 500 Bankensektor büßte 1,5 Prozent ein.
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Geschrieben von: dpa-AFX
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