AKTIEN IM FOKUS 2: Italienische Banken-Sondersteuer zieht Bankenaktien runter

dpa-AFX

Veröffentlicht am 08.08.2023 11:06

ROM (dpa-AFX) - Nach der überraschenden Ankündigung einer Sondersteuer für "Übergewinne" von Banken in Italien sind Finanzwerte am Dienstag europaweit unter Druck geraten. Besonders deutlich ging es für die Papiere italienischer Banken nach unten: Unicredit (BIT:CRDI) brachen um fast sechs Prozent ein und Intesa Sanpaolo (BIT:ISP) um fast sieben Prozent. Laut der Nachrichtenagentur Ansa könnte die Steuer mehr als zwei Milliarden Euro in die Staatskasse spülen.

Mit dieser neu eingeführten 40-prozentigen Steuer hofft die italienische Regierung, "einige Milliarden" Euro einzunehmen, um wiederum die Bürger zu entlasten, sagte Italiens stellvertretender Ministerpräsident und Lega-Chef Matteo Salvini am Montagabend nach einer Kabinettssitzung. Die Maßnahme gilt für das Jahr 2023.

Italienische Banken machen wegen hoher Zinsen auf Kredite zurzeit große Gewinne. Die neue Maßnahme zielt nach Salvinis Worten auf die Unterstützung von Familien und Unternehmen, die von Inflation und Zinserhöhung stark betroffen sind. Die Einnahmen aus der neuen Steuer sollen etwa zur Unterstützung von Hypotheken-Kreditnehmern und zur Senkung von anderen Abgaben verwendet werden.

Der Stoxx Europe 600 Banks fiel als Schlusslicht im europäischen Branchentableau um knapp zwei Prozent. An der Börse in Frankfurt ging es für die Aktien der Commerzbank (ETR:CBKG) um drei Prozent abwärts, die der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) sanken um zwei Prozent.

Die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) sprachen von einem überraschenden Schritt. Nach ersten Schätzungen könnte dadurch 3,5 Milliarden an zusätzlichen Steuern eingenommen werden. Die Ergebnisse von Intesa Sanpaolo könnte dadurch um 30 Prozent niedriger ausfallen als ohne. Unicredit sei mit etwa zwölf Prozent weniger betroffen. Das Institut profitiere von der geringeren Ausrichtung des Kreditbestands auf Italien.

Der Schritt sei insgesamt negativ für italienische Banken. Die Kapitalquoten seien aber hoch genug, um die Ausschüttungen an die Aktionäre zu gewährleisten. An der Einstufung "Overweight" für Intesa und Unicredit ändere sich daher nichts. Zudem könnte die Steuer noch angepasst werden.

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