AKTIEN IM FOKUS 2: Immobilienwerte vor Fed-Zinsentscheid auf Talfahrt

dpa-AFX

Veröffentlicht am 22.03.2023 15:46

Aktualisiert 22.03.2023 16:00

(neu: Kurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwochabend haben die Anleger um den Immobiliensektor einen großen Bogen gemacht. Der Sektorinde-x Stoxx Europe 600 Real Estate knüpfte mit einem Abschlag von 3,5 Prozent an seine Vortagsschwäche an und markierte ein Tief seit Oktober. Unter zusätzlichem Verkaufsdruck standen die Aktien von Vonovia (ETR:VNAn) : Nach einer negativen Studie von Morgan Stanley (NYSE:MS) wurden die Papiere mit einem Abschlag von 4,3 Prozent als Dax-Schlusslicht gehandelt. Sie markierten ein Tief seit 2014.

Morgan-Stanley-Analyst Bart Gysens äußerte sich generell vorsichtig zu kontinentaleuropäischen Immobilienwerten wegen erzielbarer Renditen, gefährdeter Mieteinnahmen und häufig zu hoher Schulden. Damit steige die Gefahr, dass Kapitalerhöhungen notwendig würden. Die Papiere von Aroundtown (ETR:AT1) sackten um rund 9 Prozent auf ein Rekordtief ab und waren schwächster MDax-Wert . Im laufenden Jahr summiert sich das Minus auf rund 23 Prozent.

Vonovia stufte Gysens von "Equal-weight" auf "Underweight" ab und kappte das Kursziel deutlich von 30 auf 19 Euro. Während er goutiert, dass einige Unternehmen zuletzt einen Dividendenverzicht ankündigten, um die Bilanz zu stärken, sieht er hier bei Vonovia einen Kritikpunkt. Die Bochumer hatten die Dividende lediglich gekürzt. Gysens fürchtet daher, dass weitere Maßnahmen notwendig werden, um die Bilanz zu reparieren.

Am Mittwoch warten die Anleger gespannt darauf, welchen Kurs die US-Notenbank Fed einschlagen wird. Einige erhoffen sich, dass die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor die Währungshüter zu einer gemäßigteren Geldpolitik verleiten - vielleicht sogar mit einem Stillhalten. Andererseits steht die Fed aber unter Druck, die hohe Inflation mit weiteren Zinserhöhungen zu dämpfen. Volkswirte rechnen daher überwiegend mit einer weiteren Straffung um 0,25 Prozentpunkte. Als unwahrscheinlich gilt mittlerweile eine kräftigere Anhebung, wie sie Fed-Chef Jerome Powell vor der Unruhe an den Märkten in Aussicht gestellt hatte.

Steigende Zinsen belasten den Immobiliensektor, da sie Finanzierungen für die Unternehmen und Privatkäufer verteuern. Zudem müssen die Immobilienunternehmen die während der Nullzinsphase aufgeblähten Bewertungen ihre Portfolios senken.

Der Sektor ist deshalb schon lange auf Talfahrt. Ende 2021 hat der Stoxx Europe 600 Real Estate noch bei 200 Punkten gelegen, im Vorjahrestief hatte er sich halbiert. Eine zeitweise Erholung bis Anfang Februar 2023 wurde zuletzt zunichtegemacht. In diesem Jahr ist der Sektor einer der größten Branchenverlierer, während der Dax neun Prozent im Plus notiert.

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