Aktien Frankfurt: Zinssorgen lasten weiterhin auf dem Dax

dpa-AFX

Veröffentlicht am 10.01.2022 14:59

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Handel am deutschen Aktienmarkt ist zu Wochenbeginn weiter von Nervosität geprägt. Der Leitindex erholte sich am Morgen zuerst bis knapp über die 16 000-Punkte-Marke, geriet dann aber wieder unter Druck. Am Nachmittag stand der Dax in Erwartung erneut schwacher US-Börsen 0,42 Prozent tiefer bei 15 880,56 Punkten. Der MDax (MDAX) verlor zeitgleich gut ein Prozent auf 34 607,52 Punkte.

Durch den Rücksetzer liegt der Dax (DAX) mittlerweile wieder unter seinem Stand vor Silvester. "Das Börsenjahr 2022 hatte fulminant begonnen, allerdings schleichen sich nun seit dem vergangenen Mittwoch Schwächetendenzen ein", sagte Charttechniker Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Er sah am Morgen bereits Anzeichen dafür, dass der Dax in Richtung von 15 840 Punkten fallen könnte. In dieser Zone erhielt er am Montag gleich zweimal Unterstützung.

In der Vorwoche kam der Dax noch knapp an sein Rekordniveau von 16 290 Punkten heran, dann überkam die Anleger aber wieder die Angst vor steigenden Zinsen. "Der Zinsschrecken steckt den meisten Marktteilnehmern noch tief in den Knochen", sagte daraufhin Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect. Er verwies dabei vor allem auf die US-Börsen und die Aktien aus der Technologiebranche, die sich dort neuerdings rasant auf Talfahrt befinden.

Für Aufmerksamkeit sorgten am Montag Analystenstimmen, darunter eine Kaufempfehlung durch Goldman Sachs für BMW (4:BMWG). Die Aktien des Autobauers gehörten in deren Folge mit 1,6 Prozent zu den größeren Dax-Gewinnern. Analyst George Galliers lobte vor dem Hintergrund der geplanten Konsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens BMW Brilliance Automotive die günstige Bewertung des Autobauers.

Beim Chipkonzern Infineon (4:IFXGn) wirkte eine Kaufempfehlung der Citigroup (NYSE:C) aber nur kurz, der Kurs drehte hier mit 2,7 Prozent ins Minus. Damit änderte sich nichts daran, dass die Anleger derzeit einen Bogen machen um Werte aus der Technologie-Branche. Dabei treiben die zugespitzten Inflations- und Zinssorgen die Anleger zuletzt aus den teuren Wachstumswerten.

Hinten im Dax versammelten sich am Montag einmal mehr einige ehemalige Corona-Profiteure, darunter der Kochboxenlieferant Hellofresh (105:HFGG) mit einem Abschlag von vier Prozent. Vor allem blieben aber diverse Gesundheitswerte, die lange von der Pandemie beflügelt wurden, schwer unter Druck. Schlusslicht im Dax waren die Aktien des Laborausrüsters Sartorius (4:SATG_p) mit einem fast siebenprozentigen Abschlag.

Umgekehrt griffen die Anleger in dieser Branche aber bei Fresenius (4:FREG) zu, die Titel des Medizinkonzerns setzten sich mit plus 3,2 Prozent an die Dax-Spitze. Der Medizinkonzern gehörte in der Pandemie zu den negativ betroffenen Ausnahmen der Branche. Ein Börsianer sprach von anhaltendem Optimismus, dass die Belastungen vor allem bei der Dialysetochter FMC (4:FMEG) nachlassen. Deren Papiere zogen um 2,7 Prozent an.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Außerdem büßten im Gesundheitssegment die Aktien von Siemens Healthineers (4:SHLG) 4,7 Prozent ein. Hier verwiesen Händler auf einen Medienbericht, wonach sich das Medizintechnik-Unternehmen nach dem Milliardenzukauf von Varian (NYSE:VAR) finanziellen Spielraum für weitere große Zukäufe schaffen will. Laut einem Börsianer reagieren Anleger auf solche Meldungen gerne etwas nervös.

In der zweiten Börsenreihe fielen die drei Prozent höheren Aktien der Lufthansa (4:LHAG) auf ihrem Erholungspfad weiter positiv auf. Sie erreichten ein Hoch seit September. Spitzenreiter im MDax waren die 3,9 Prozent festeren Aixtron (4:AIXGn)-Titel nach einer Hochstufung auf "Outperform" durch die Investmentbank Oddo BHF. In seiner Studie rechnet Analyst Stephane Houri 2022 nun doch mit einem Wachstumsjahr für den Halbleiterzulieferer.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert