Aktien Frankfurt: Zinsängste beunruhigen Anleger

dpa-AFX

Veröffentlicht am 11.02.2022 12:00

Aktualisiert 11.02.2022 12:15

FRANKFURT (dpa-AFX) - Wieder zunehmende Zinsängste haben den Anlegern am deutschen Aktienmarkt am Freitag die Laune verdorben. Der Dax (DAX) verlor am Mittag 0,65 Prozent auf 15 389,94 Punkte. Damit zeichnet sich für den deutschen Leitindex auf Wochensicht aber immer noch ein Gewinn von rund 1,9 Prozent ab. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte fiel am Freitag um 0,57 Prozent auf 33 335,47 Zähler. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone büßte rund 1,1 Prozent ein.

Die Aussicht auf kräftige Leitzinserhöhungen in den USA nach überraschend deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen hatte bereits am Vortag die US-Börsen erheblich belastet. Die hohe Teuerung in den USA treibt die Renditen an den Kapitalmärkten immer weiter nach oben. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentierten erstmals seit Mitte 2019 zeitweise wieder über der Marke von zwei Prozent. Damit verteuert sich die Refinanzierung von Unternehmen mit entsprechend negativen Folgen für die Profitabilität.

Erfreut reagierten die Anleger auf Eckdaten von Mercedes-Benz (4:DAIGn) für das vergangene Jahr. Die Aktien des Autobauers setzten sich mit einem Aufschlag von 4,0 Prozent an die Spitze des Dax und ließen auch die 50-Tage-Linie hinter sich. Diese gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend. Die bereinigte Umsatzrendite im Segment Mercedes-Benz Cars & Vans übertraf dem Unternehmen zufolge im vergangenen Jahr mit 12,7 Prozent die eigene Prognosespanne von 10 bis 12 Prozent.

Die Aktien von FMC (4:FMEG) fielen um 5,1 Prozent. Das Analysehaus Jefferies hatte die Titel des Dialyse-Unternehmens auf "Underperform" abgestuft. Der Ausblick auf 2022 dürfte trotz Kostensenkungen eine nur schwache geschäftliche Perspektive abbilden, schrieb Analyst James Vane-Tempest. Er sieht auch weiterhin ein gewisses Problem in der Patienten-Sterblichkeit als Folge der Corona-Pandemie.

Für die Aktien des Essenslieferanten Delivery Hero (4:DHER) gab es auch am Freitag kein Halten auf dem Weg nach unten. Nach einem Kurseinbruch von mehr als 30 Prozent am Vortag fielen sie um weitere 9,5 Prozent. Damit waren sie erneut klar schwächster Dax-Wert. Etliche Analysten senkten am Freitag ihre Kursziele, die nun zwischen 80 und 130 Euro rangieren. Bei Kursen von aktuell gut 40 Euro sind diese Ziele eigentlich klare Kaufempfehlungen. Dieser Einschätzung mochten sich die Anleger jedoch bislang nicht anschließen.

Die Papiere des Gebrauchtwagenhändlers Auto1 (104:AG1G) fielen auf ein weiteres Rekordtief und notierten zuletzt 6,5 Prozent niedriger. Seit dem Börsengang vor rund einem Jahr haben die Titel bereits drei Viertel ihres Wertes eingebüßt. Experten sehen das Unternehmen operativ zwar auf gutem Weg, bemängeln aber mehrere Aktienplatzierungen von Altaktionären in den vergangenen Monaten.

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Die Aktien von Carl Zeiss Meditec (0:AFXd) gerieten mit minus 5,0 Prozent unter Verkaufsdruck. Ein Händler nannte die Profitabilität des Herstellers von Medizintechnik im ersten Geschäftsquartal "ein Desaster". Die Zahlen hätten die Erwartungen klar verfehlt, die Lieferketten seien unverändert ein Problem für das Unternehmen.

Die Aktien von Instone Real Estate (4:INS2) reagierten mit plus 4,6 Prozent auf die Nachricht, dass der Immobilienentwickler bis Jahresende eigene Aktien im Umfang von bis zu 5 Prozent des Aktienkapitals zurückkaufen will. Die erworbenen Anteilsscheine sollen primär zur Finanzierung künftiger Wachstumsinvestitionen eingesetzt werden.

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