Aktien Frankfurt: Wogen an der Börse glätten sich nach Franken-Freigabe

dpa-AFX

Veröffentlicht am 15.01.2015 15:10

Aktualisiert 15.01.2015 16:16

Aktien Frankfurt: Wogen an der Börse glätten sich nach Franken-Freigabe

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich den heftigen Turbulenzen durch die Franken-Freigabe wieder beruhigt. Am Donnerstagnachmittag stand der Dax (DAX) 1,31 Prozent höher bei 9945,55 Punkten, nachdem er am Vormittag um mehr als 1,8 Prozent ins Minus gerutscht war. Insgesamt schwankte der deutsche Leitindex im Tagesverlauf um mehr als 300 Punkte.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte am Morgen überraschend den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro aufgehoben. Der Euro verlor in der Folge deutlich an Wert. Kurzzeitig fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,1575 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit November 2003. Der Mindestkurs war ursprünglich eingeführt worden, um die Schweizer Exportwirtschaft vor einem allzu starken Franken zu schützen.

Die zunächst unklaren Auswirkungen der Notenbank-Entscheidung sorgten für Verwerfungen an den Finanzmärkten auch in Deutschland. Am Nachmittag beruhigte sich die Lage jedoch wieder: Der MDax (MDAX) als Index der mittelgroßen Konzerne stieg um 0,98 Prozent auf 17 434,40 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) kletterte um 0,39 Prozent nach oben auf 1427,11 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone rückte um 1,67 Prozent vor.

TURBULENTE AUSSICHTEN FÜR 2015

Die starken Kursausschläge könnten ein Vorgeschmack auf das sein, was den Märkten 2015 noch bevorstehe, sagte ein Börsianer. Die im Lauf der Zeit aufgebauten Spannungen durch die problematische Billiggeld-Politik der Notenbanken könnten sich bebenartig entladen. Dieser Donnerstag sei ein gutes Beispiel dafür. "Die Auflösung der Wechselkursbindung wirkt wie die Sprengung eines Staudamms", sagte ein anderer Marktteilnehmer. Mit der Aufhebung des Mindestkurses dürfte die Schweizerische Nationalbank an Glaubwürdigkeit verlieren, da sie in den vergangenen Monaten stets die vehemente Verteidigung der Untergrenze betont habe, kommentierte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Chefanalyst Jörg Rohman vom Broker Alpari sagte: "Die Entscheidung der SNB wird den europäischen Aktienmärkten perspektivisch Liquidität entziehen, die bisher über den Ankauf von europäischen Staatsanleihen durch die SNB in den Aktienmarkt geflossen ist."

Aktuelle US-Konjunkturdaten zeigten hingegen kaum Auswirkungen auf die deutschen Aktienindizes. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der vergangenen Woche überraschend gestiegen. Die Preise auf Produzentenebene sind im Dezember weniger stark gefallen als erwartet. Die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York hat sich im Januar überraschend deutlich aufgehellt.

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BEIERSDORF-RALLY NACH UMSATZZAHLEN

Auf Unternehmensseite wartete Beiersdorf (XETRA:BEIG) am Morgen mit Umsatzzahlen für 2014 auf, die höher als erwartet ausfielen. Der Konsumgüterkonzern wuchs dank neuer Produkte um 2,3 Prozent. Die Kennziffern zeigten, dass Beiersdorf und der gesamte Haushalts- und Körperpflegesektor die Talsohle im dritten Quartal durchschritten hätten, sagte ein Händler am Morgen. Die Beiersdorf-Titel verteuerten sich um 5,53 Prozent und standen damit klar an der Dax-Spitze.

Im MDax waren die Aktien von Aurubis (ETR:NDA) mit plus 6,53 Prozent Spitzenreiter und erholten sich damit etwas vom jüngsten Kursrutsch. In den vergangenen beiden Tagen hatten Analystenkommentare und der Einbruch der Kupferpreise die Papiere des Kupferproduzenten um mehr als 12 Prozent nach unten gezogen.

HELLA STEIGEN IN SDAX AUF

Die baldige Aufnahme von Hella-Aktien (XETRA:HLE) in den Kleinwerteindex SDax (SDAX) hat die Aktien um knapp 5 Prozent nach oben befördert. Wie die Deutsche Börse am Mittwochabend mitgeteilt hatte, steigen die Papiere des Autozulieferers am kommenden Montag in den SDax auf. Dafür müssen jene des Öl- und Gasdienstleisters C.A.T. Oil (XETRA:O2C) weichen. Dessen Titel zeigten sich davon aber unbeeindruckt und kletterten um 0,16 Prozent.

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