Aktien Frankfurt: Vormittagsschwung flaut etwas ab - Inflationsdaten im Blick

dpa-AFX

Veröffentlicht am 31.01.2022 12:01

Aktualisiert 31.01.2022 12:15

FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Vorgaben vom New Yorker Aktienmarkt haben am Montag auch an der Börse in Deutschland für Zuversicht gesorgt. Wie in jüngster Vergangenheit bereits häufiger zu beobachten war, ließ der Anfangsschwung aber auch diesmal wieder nach. So stand der Dax (DAX) zuletzt nur noch 0,76 Prozent höher auf 15 436 Punkten. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Börsentitel dämmte seinen Gewinn auf 0,32 Prozent und 33 180 Zähler ein. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 0,7 Prozent.

Vor allem Technologiewerte hatten am Freitag von der späten Erholung am US-Aktienmarkt profitiert. Moderate Wirtschaftsdaten hätten die Anleger etwas in ihrer Zinsangst beruhigt und einmal mehr für Schnäppchenkäufe gesorgt, hieß es von der Credit Suisse (SIX:CSGN). Gehalten haben die Anleger solche Positionen aber in letzter Zeit nicht lange, zu groß ist die Verunsicherung über das Tempo des absehbar strafferen geldpolitischen Kurses der US-Notenbank angesichts der hohen Inflation. Auch die Ukraine-Krise bremst die Kauflaune.

Dass im Dax jüngst die Marke von 15 000 Punkten gehalten habe, könnte einer weiteren Korrektur aber die Schärfe nehmen oder sogar für eine längere Gegenbewegung sorgen, glaubt der Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar.

Im Blick stehen nun am Nachmittag die Inflationsdaten aus Deutschland für Januar. Volkswirte rechnen mit einer leichten Abschwächung des Preisauftriebs im Jahresvergleich auf unter fünf Prozent. "Ein solcher Rückgang dürfte zumindest die Sorgen vor einer weiter steigenden Teuerung nicht weiter anheizen", schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktexperte beim Broker Robomarkets. "Jede Abweichung nach oben wäre allerdings kontraproduktiv für den Aktienmarkt", warnte er.

Die Notenbanken der USA und der Eurozone stehen wegen der hohen Teuerung unter Druck. Anleger fürchten eine stärkere geldpolitische Straffung als bisher angenommen. Dies hatte die Aktienmärkte zuletzt teils erheblich belastet. Die Berenberg Bank kalkuliert mittlerweile in diesem Jahr mit sechs Zinsanhebungen der Fed. An diesem Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda.

Die abgestraften Pandemie-Sieger waren diesmal wieder gefragt. An der Dax-Spitze gewannen die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero (4:DHER) fast vier Prozent. Hellofresh (105:HFGG) verteuerten sich um mehr als zweieinhalb Prozent. Analystin Sarah Simon von der Berenberg Bank bleibt für den Kochboxenanbieter ungeachtet der Marktrotation weg von Wachstumstiteln und Pandemiegewinnern "bullish", wie sie in einer aktuellen Studie schrieb.

Die Titel des Chipkonzerns Infineon (4:IFXGn) legten im Zuge der Techwerte-Erholung um rund drei Prozent zu. Henkel (4:HNKG_p) erholten sich mit einem Plus von über dreieinhalb Prozent ein wenig von ihrem Kurseinbruch von mehr als elf Prozent am Freitag. Laut den Analysten von Barclays (LON:BARC) sind die Titel des Konsumgüterherstellers nun günstig zu haben, es fehlten aber die Treiber. Skeptisch ist Oddo BHF: Der Kurseinbruch vom Freitag könnte nicht ausreichen, um die Korrektur der Ergebnisschätzungen am Markt abzubilden, hieß es.

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Der Autozulieferer Stabilus (4:STAB) stand im SDax (SDAX) mit Quartalszahlen im Fokus. Der Umsatz sei etwas besser, das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) und insbesondere die Margen etwas schlechter als erwartet, sagte ein Händler. Die Papiere gewannen annähernd fünf Prozent, hatten in der Vorwoche aber deutlich eingebüßt.

Auf dem ersten Platz in dem Nebenwerteindex sprangen Adva Optical (4:ADAG) um 14 Prozent hoch. Der US-Konzern Adtran (2:ADTN) sicherte sich mit der kürzlich gesenkten Annahmeschwelle beim Übernahmeangebot für den Telekomausrüster den Erfolg. Die Titel von Atoss (4:AOFG) profitierten im Nebenwerteindex mit einem Plus von gut zehn Prozent von einer Anhebung der mittelfristigen Prognosen.

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