Aktien Frankfurt Schluss: Sorgen um steigende Zinsen belasten Dax & Co

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 30.01.2018 18:29

Aktien Frankfurt Schluss: Sorgen um steigende Zinsen belasten Dax & Co

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Dienstag nachgegeben und ist wieder unter die wichtige Marke von 13 200 Punkten gefallen. "Die Angst greift um sich, dass die Chefin der amerikanischen Notenbank während ihrer letzten Sitzung vor dem Ende ihrer Amtszeit noch einmal verbal die geldpolitischen Schrauben anziehen könnte", kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. An diesem Mittwoch steht die Zinsentscheid der Fed an und zudem nimmt die US-Berichtssaison Fahrt auf.

Der deutsche Leitindex weitete seine moderaten Verluste vom Wochenstart aus und beendete den Tag mit einem Abschlag von 0,95 Prozent auf 13 197,71 Punkte. Er war mit dem schwachen Handelsstart an der Wall Street spürbar weiter abgesackt. Das erst eine Woche alte Rekordhoch bei 13 596 Punkten rückte so wieder weiter in die Ferne. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank am Dienstag um 0,96 Prozent auf 26 706,18 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) verlor 1,30 Prozent auf 2638,67 Zähler.

"Die Vorsicht findet ihren Weg zurück an die Börsen, die seit Jahresbeginn nur Optimismus und Dynamik nach oben kannten", so Stanzl. Sein Kollege Michael Hewson in London verwies zudem nochmals auf den Zinsanstieg an den Anleihemärkten am Montag. Höhere Zinsen können zur Belastung für die Aktienmärkte werden, da alternative Anlagen - etwa klassische Sparprodukte - dann an Attraktivität gewinnen. Vorerst dürfte das aber laut Experten noch kein Thema sein.

Schwach schlossen auch die anderen europäischen Börsen: Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 1,00 Prozent auf 3606,75 Punkte nach unten. Auch Paris und London verbuchten Verluste. In den USA gab der Dow Jones Industrial um etwas mehr als ein Prozent nach.

Am deutschen Markt rückten die Aktien von SAP (4:SAPG) mit vorgelegten Geschäftszahlen in den Fokus. Die Anleger taten sich mit deren Interpretation schwer: Die Aktien des Softwareherstellers schwankten deutlich und schlossen dann mit minus 2,13 Prozent. Analyst Wolfgang Donie von der NordLB sprach von durchwachsenen Zahlen und verwies zudem auf die Übernahme des US-Unternehmens Callidus. Daher seien die Zahlen etwas in den Hintergrund gerückt.

Die Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) büßten als größter Dax-Verlierer 4,47 Prozent ein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, hat die HNA Group ihre Gläubiger über eine Finanzierungslücke im ersten Quartal informiert. Ein Händler sagte, dass dies abermals Sorgen wecke, die Chinesen könnten sich zur Geldbeschaffung von Beteiligungen trennen. Nach letztem Stand hält der Luftfahrt- und Touristikkonzern knapp unter 10 Prozent an der Deutschen Bank und ist damit größter Anteilseigner.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Kursrutsch der RWE-Aktie (4:RWEG) weitete sich im Handelsverlauf nach einer negativen Studie des Analysehauses Jefferies auf 3,66 Prozent aus. Die durch höhere Strompreise getriebene Rally dürfte ihr Ende gefunden haben, während gleichzeitig die politischen Risiken zunähmen, hieß es. Zudem stehe der Gewinnbeitrag der Ökostromtochter Innogy (4:IGY) auf tönernen Füßen. Deren Aktien verloren im MDax 2,06 Prozent. Morgan Stanley (NYSE:MS) hatte zudem für beide Papiere die Kursziele gekappt.

Die Anteilsscheine des MDax-notierten Immobilienkonzerns Alstria Office (4:AOXG) quittierten eine Kapitalerhöhung mit einem Kursabschlag von 1,63 Prozent. Beim Stahlkonzern Salzgitter (4:SZGG) konnten besser als erwartet ausgefallene Zahlen für 2017 den vorsichtigen Ausblick nicht kompensieren: Die Aktien büßten 4,13 Prozent ein. Für die Anteilsscheine von Steinhoff (22:SNHJ) ging es letztlich um 8,51 Prozent bergab. Die Untersuchungen über Bilanzunregelmäßigkeiten beim Handelskonzern verzögern die Vorlage des Jahresabschlusses 2017 weiter.

Der Eurokurs (EU0009652759) gab am frühen Abend wieder moderat nach und wurde mit 1,2392 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2421 (Montag: 1,2379) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8051 (0,8078) Euro. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,01 Prozent auf 139,16 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,03 Prozent auf 158,94 Punkte.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert