Aktien Frankfurt: Moderate Gewinne nach Fed - Börsianer: 'Lethargische Reaktion'

dpa-AFX

Veröffentlicht am 21.09.2017 15:08

Aktien Frankfurt: Moderate Gewinne nach Fed - Börsianer: 'Lethargische Reaktion'

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag moderate Gewinne verbucht. Der Dax (DAX) stand am Nachmittag um 0,27 Prozent höher bei 12 603,20 Punkten. Damit sei die Antwort auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed "eher lethargisch" ausgefallen, schrieb Jens Klatt von JFD Brokers. Von Nervosität der Anleger gebe es keine Spur. Viele Investoren schichteten aber um. Zinssensible Versorger- und Immobilienwerte kamen unter Druck - die Bankenaktien dagegen profitierten.

Der MDax (MDAX) in dem die Aktien mittelgroßer Konzerne vertreten sind, stieg zuletzt um 0,35 Prozent auf 25 551,32 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) konnte nicht mithalten, reduzierte aber seine Verluste auf zuletzt minus 0,08 Prozent bei 2389,29 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) kletterte um 0,47 Prozent auf 3541,99 Zähler.

FED SIGNALISIERT WEITERE ZINSANHEBUNG IN DIESEM JAHR

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend erwartungsgemäß die Leitzinsen unverändert gelassen. Gleichzeitig signalisierten die Währungshüter, dass sie auf Kurs zu einer weiteren Leitzinsanhebung in diesem Jahr bleiben. Diese dürfte im Dezember kommen. Damit hatte an den Finanzmärkten zuletzt allerdings nur noch eine Minderheit der Teilnehmer gerechnet. Der US-Dollar hatte nach den Fed-Aussagen gegenüber dem Euro angezogen, zuletzt gewann die europäische Gemeinschaftswährung aber wieder an Boden. Viele Anleger seien auf dem falschen Fuß erwischt worden und mussten umdisponieren, sagte ein Händler.

Europaweit waren Papiere aus dem Bankensektor wegen der gestiegenen Zinserwartungen gefragt. Die Branche leidet wegen des aktuellen Niedrigzinsumfelds unter bröckelnden Zinserträgen.

Commerzbank (4:CBKG)-Papiere (4:CBKG) notierten knapp 3 Prozent höher an der Dax-Spitze, hier sorgten zudem wieder aufgeflammte Übernahmespekulationen für Fantasie. Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) verteuerten sich um rund zweieinhalb Prozent, sie profitierten auch von einer gestrichenen Verkaufsempfehlung der HSBC (3:HSBA)-Analysten.

ZINSAUSSICHTEN BELASTEN VERSORGER UND IMMOBILIEN

Am anderen Dax-Ende standen die Versorger-Aktien RWE (4:RWEG) und Eon (4:EONGn) mit Abschlägen von jeweils rund zweieinhalb Prozent. Unter die Räder kamen auch die Immobilienwerte, da ein steigendes Zinsniveau die Gewinne der Branche schmälern kann: Vonovia (4:VNAn)-Aktien im Dax und die im MDax notierten Anteile von Deutsche Wohnen (0:DWNId) büßten jeweils mehr als 1 Prozent ein.

Ein Bericht des "Manager Magazin" (Freitag) sorgte am Nachmittag für Spekulationen über einen - für die Anleger möglicherweise lukrativen - Rückzug von Metro (0:B4B) von der Börse. Die Papiere sprangen zeitweise um mehr als 5 Prozent an, zuletzt betrug das Plus noch rund zweieinhalb Prozent. Ein Unternehmenssprecher dementierte hingegen Pläne für ein sogenanntes Delisting.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

GEWINNZIELE BEI TALANX UND HANNOVER RÜCK WACKELN

Aktien des Versicherers Talanx (4:TLXGn) und seiner Rückversicherungstochter Hannover Rück (4:HNRGn) zeigten sich zuletzt wenig bewegt - trotz wackelnder Gewinnziele wegen jüngster Katastrophenschäden. Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank schrieb, die Warnung der beiden Unternehmen habe nicht überrascht.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,22 Prozent am Vortag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,17 Prozent auf 141,04 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) fiel um 0,01 Prozent auf 160,96 Punkte. Der Euro erholte sich etwas von seinen kräftigen Verlusten des Vortages kostete zuletzt 1,1909 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,2007 Dollar festgesetzt.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert