Aktien Frankfurt: Ölpreis-Schock wirkt nach

dpa-AFX

Veröffentlicht am 17.09.2019 14:41

Aktualisiert 18.09.2019 11:45

Aktien Frankfurt: Ölpreis-Schock wirkt nach

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vom Ölpreis-Schock am Vortag nach dem Angriff auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag noch nicht erholt. Am Nachmittag weitete der Leitindex Dax (DAX) seine Verluste etwas aus auf zuletzt 12 328,75 Punkte. Das war ein Minus von 0,42 Prozent.

Die Ölpreise gaben nach ihrem rasanten Vortagesanstieg zwar nach. Es herrsche am Ölmarkt aber weiterhin große Verunsicherung, kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank (DE:CBKG).

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Börsenwerte sank bislang um 0,67 Prozent auf 25 801,70 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone notierte 0,14 Prozent schwächer.

Auch wenn der große Crash nach den Drohnenangriffen auf das Herz der Ölindustrie ausgeblieben sei, seien die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten noch lange nicht aus den Köpfen der Anleger verschwunden, schrieb Milan Cutkovic, Analyst beim Broker Axitrader. Beruhigend wirkt laut Marktbeobachtern gleichwohl, dass US-Präsident Donald Trump derzeit keinen Militärschlag gegen den Iran erwägt. Die Vereinigten Staaten vermuten in der Islamischen Republik den Drahtzieher hinter der Tat.

Die Blicke der Anleger richten sich nun auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am morgigen Mittwoch. Es wird damit gerechnet, dass die Fed zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen senken wird. Spannend bleibt die Frage, ob beziehungsweise wie oft die Währungshüter in den nächsten Monaten die Zinsen weiter nach unten drehen werden. In der vergangenen Woche hatte bereits die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpoltik mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen weiter gelockert und so den Aktienmarkt weiter angeschoben.

Im Dax weiteten an diesem Dienstag Automobilwerte ihre Verluste im Verlauf aus. Diese reichten zuletzt von 1,9 Prozent bei Volkswagen (4:VOWG_p) über 2,3 Prozent für BMW (4:BMWG) bis zu 2,6 Prozent bei Daimler (4:DAIGn). Händler verwiesen zur Begründung für die Branchenschwäche auf belastende Vorgaben vom chinesischen Automobilsektor.

Im MDax wurden die Aktien des Online-Modehändlers Zalando (4:ZALG) von einer Platzierung eines Großaktionärs belastet und verloren mehr als 9 Prozent. Mit dem Verkauf erlöste der schwedische Investor Kinnevik rund 558 Millionen Euro. Das Paket entspricht 5,2 Prozent des Aktienkapitals von Zalando. Hinzu kam eine Abstufung für die Zalando-Aktien von "Buy" auf "Hold" durch Hauck & Aufhäuser.

Die EU-Wettbewerbshüter gaben grünes Licht unter Auflagen für die Strommarktfusion zwischen der Noch-RWE-Tochter Innogy (DE:IGY) und Eon (4:EONGn). Der Zusammenschluss führe nicht zu weniger Auswahl und höheren Preisen, hieß es. RWE (4:RWEG) gewannen gut ein Prozent. Eon präsentierten sich quasi unverändert.

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Die Anteile des Immobilienkonzerns Vonovia (4:VNAn) belegten mit plus 1,4 Prozent den ersten Platz im Dax, die Titel des Chemiekonzerns Covestro (4:1COV) mit minus 3,2 Prozent den letzten. Hier realisierten Anleger Kursgewinne, nachdem Covestro am Vortag gegen einen schwachen Gesamtmarkt auf den höchsten Stand seit Anfang Juli geklettert waren. Für die Lufthansa-Anteile (4:LHAG), die tags zuvor bereits unter dem Ölpreisanstieg gelitten hatten, ging es um weitere 2,1 Prozent bergab.

Im SDax (SDAX) schoben positive Nachrichten die Aktien von Immobilienkonzernen an. Instone Real Estate (4:INS2) hob die Prognose für das laufende Jahr deutlich an. Die Papiere gewannen mehr als 7 Prozent. Ado Properties (4:ADJ) rückten nach einer Bestätigung von Gesprächen über einen möglichen Verkauf von Immobilien um 4,6 Prozent vor. Und Dic Asset (4:DICn) profitierten mit 1,3 Prozent von einer positiven Analysteneinschätzung.

Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,02 Prozent auf 145,61 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) gewann 0,12 Prozent auf 173,07 Zähler. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1022 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1031 Dollar festgesetzt.

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