Aktien Frankfurt: Anleger werden vorsichtig vor US-Inflationsdaten

dpa-AFX

Veröffentlicht am 10.02.2022 12:05

Aktualisiert 10.02.2022 12:24

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bislang starken Börsenwoche und vor neuen Inflationsdaten aus den USA hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im Handelsverlauf keine klare Richtung eingeschlagen. Der Dax (DAX) notierte zuletzt 0,18 Prozent höher bei 15 510,64 Punkten. Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank hingegen um 0,19 Prozent auf 33 715,25 Zähler. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex für die Eurozone stieg um rund 0,2 Prozent.

Um mehr als sieben Prozent dürften die Verbraucherpreise in den USA im Januar auf Jahressicht gestiegen sein. Die hohe Inflation schürt schon seit längerem die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im Laufe dieses Jahres kräftig erhöht. Das kann die Refinanzierung von Unternehmen verteuern und zulasten der Gewinne gehen. Außerdem verlieren Aktien bei steigenden Renditen an den Anleihemärkten an Attraktivität.

"Die Märkte rechnen mit einem Anstieg der Jahresrate auf 7,2 Prozent", schrieb Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners mit Blick auf die US-Inflationsdaten. "Jeder niedrigere Wert dürfte am Markt mit großer Erleichterung aufgenommen werden. Ein höherer Wert wiederum würde die Zinswende noch stärker als bisher in den Fokus rücken."

Nach gut aufgenommenen Quartalszahlen verließen die Papiere von Siemens (4:SIEGn) ihren seit Januar laufenden Abwärtstrend und legten als Dax-Spitzenreiter um 5,9 Prozent kräftig zu. Der Industriegüter- und Technologiekonzern rage mit den Zahlen zum ersten Geschäftsquartal im Kapitalgütersektor heraus, lobte Analyst Andreas Willi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM). Die Aufträge hätten die Markterwartung um gut ein Drittel übertroffen, im Digitalgeschäft sogar um gut zwei Drittel.

Dagegen brachen Delivery Hero (4:DHER) nach einem enttäuschenden Ausblick auf 2022 um 28 Prozent ein und lagen weit abgeschlagen am Ende des Dax. Seit Mitte November war der Kurs bereits um mehr als 60 Prozent abgesackt. Das Management rechnet mit einem weiteren verlustträchtigen Jahr.

Nach anfänglichen Kursgewinnen drehten die Aktien von Thyssenkrupp (4:TKAG) ins Minus. Der Abschlag betrug zuletzt 0,9 Prozent. Nach einem sehr soliden ersten Geschäftsquartal sei die Gewinnprognose für 2021/22 "eine kleine Enttäuschung", sagte ein Händler. Zudem liege der freie Mittelfluss (Free Cashflow( um fast 16 Prozent unter der Konsensschätzung.

Die Aktien von Bechtle (4:BC8G) fielen nach dem Quartalsbericht des IT-Dienstleisters als schwächster MDax-Wert um 5,3 Prozent. Der Umsatz habe im Schlussquartal unter der Knappheit von IT-Komponenten gelitten, lautete die Ersteinschätzung des Analysten Martin Comtesse von Jefferies. Nun richteten sich die Blicke der Investoren auf die Zulieferungen im Verlauf des ersten Halbjahres.

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Den Quartalsbericht von Metro (0:B4B) nahmen die Anleger geradezu euphorisch auf. Mit einem Aufschlag von 8,7 Prozent setzten sich die Aktien an die Spitze des SDax (SDAX) der kleineren Börsenwerte. Der Umsatz des Großhändlers im Geschäft mit Hotels, Restaurants und Caterern habe im ersten Geschäftsquartal in allen Regionen prozentual zweistellig zugelegt, lobte Analyst Borja Olcese von JPMorgan. Auch die Profitabilität habe sich gut entwickelt.

Die jüngsten Geschäftszahlen von Bilfinger (4:GBFG) ließen die Aktien des Industriedienstleisters um 6,3 Prozent auf den höchsten Stand seit zwei Jahren steigen. Die konjunkturelle Erholung hat dem Unternehmen im Gesamtjahr 2021 ein Gewinnplus von 30 Prozent beschert. Das Management plant eine Dividende von insgesamt 4,75 Euro je Aktie. Für 2022 rechnet Bilfinger mit einem deutlichen Umsatzwachstum.

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