Aktien Europa: Schlechte Konjunkturaussichten drücken die Kurse

dpa-AFX

Veröffentlicht am 23.09.2022 12:20

Aktualisiert 23.09.2022 14:01

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Wegen trüber Konjunkturaussichten steuern Europas Aktienmärkte auf einen weiteren Wochenverlust zu. Anleger mieden auch zum Wochenausklang das Risiko, da Wirtschaftsdaten aus der Eurozone auf eine Rezession hindeuteten. Zudem hatten sich in den Tagen zuvor etliche Notenbanken mit höheren Leitzinsen gegen die Inflation gestemmt, was die Konjunktur weiter belasten dürfte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte am Mittag 1,1 Prozent tiefer bei 3386,56 Zählern. Etwas glimpflicher lief es für die Aktien in Paris: Dort rutschte der französische Cac 40 um 0,7 Prozent auf 5879,18 Punkte ab. Die schwache Rohstoffbranche drückte den britischen FTSE 100 hingegen um 1,3 Prozent auf 7063,77 Punkte.

Aktien erscheinen nach den Entscheidungen der Währungshüter in einem "immer unattraktiveren Licht", schrieb Marktstratege Andreas Lipkow. Das betreffe vor allem die Wachstumsbranchen und die klassischen zyklischen Sektoren. Für Anleger blieben so kaum attraktive Branchen übrig, "und das dürfte mittelfristig auf die Notierungen der europäischen Aktienindizes drücken."

Sorge bereitete am Freitag der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone. Er fiel einer ersten Veröffentlichung zufolge im August von 49,6 auf 48,5 Punkte. "Die Zeichen könnten kaum deutlicher sein: Die Eurozone ist auf Rezessionskurs", schrieben die Experten der VP Bank. "Mehr noch, die Rezession dürfte im laufenden dritten Quartal bereits begonnen haben."

An die Spitze der Abwärtsbewegung setzten sich am Freitag die Energiekonzerne, die die sinkenden Preise für Öl und Gas zu spüren bekamen. Betroffen waren Branchengrößen wie Shell (ETR:R6C0) , deren Aktien um drei Prozent nachgaben. Die Ölkonzerne Totalenergies (EPA:TTEF) und Eni (BIT:ENI) verloren 2,5 Prozent. Im dritten Quartal dürften die Gewinne der Ölkonzerne erstmals seit sechs Quartalen nicht weiter steigen, schrieb Jefferies-Analyst Giacomo Romeo.

Airbus (EPA:AIR) -Aktien waren mit einem Plus von drei Prozent die Ausreißer nach oben. Der am heutigen Kapitalmarkttag gegebene Ausblick liege nur leicht unter dem Konsens und dürfte damit beruhigen, schrieb David Perry, Analyst bei JPMorgan (NYSE:JPM). Der Konzern wolle wenig versprechen und dann lieber positiv überraschen. Die jüngste Kurskorrektur sieht Perry als "hervorragende Einstiegsgelegenheit".

Neue Tiefstände erschlossen derweil die Papiere der Credit Suisse (SIX:CSGN) . Ein Medienbericht über eine mögliche Kapitalaufstockung belastet. Die angeschlagene Großbank soll mit Großinvestoren Gespräche über eine milliardenschwere Kapitalerhöhung führen. Die Aktien verloren am Mittag knapp sechs Prozent.

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