Aktien Europa: Moderate Verluste - Händler: 'Viel Positives nun eingepreist'

dpa-AFX  |  Autor 

Veröffentlicht am 26.02.2019 11:48

Aktien Europa: Moderate Verluste - Händler: 'Viel Positives nun eingepreist'

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den jüngsten Gewinnen an Europas Börsen sind die Anleger am Dienstag wieder vorsichtiger geworden. Es sei inzwischen sehr viel Positives zu einer möglichen Einigung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit eingepreist, sagten Händler. In Sachen Brexit herrsche zudem zwar Optimismus, dass es einen geregelten Austritt aus der EU geben werde, doch noch sei auch diesbezüglich nichts in trockenen Tüchern.

Der Leitindex der Eurozone gab am späteren Vormittag nun wieder um 0,28 Prozent auf 3270,72 Punkte nach. Tags zuvor noch hatte sich der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wieder deutlicher der 3300-Punkte-Marke genähert. Der französische Cac 40 (CAC 40) sank am Dienstag zuletzt um 0,31 Prozent auf 5215,82 Punkte. Für den britischen FTSE 100 (GB0001383545) ging es zugleich um 1,02 Prozent auf 7110,81 Punkte abwärts, während das Pfund im Vergleich zum US-Dollar weiter stieg und zuletzt 1,3203 Dollar kostete.

Medien hatten berichtet, dass Premierministerin Theresa May eine Verschiebung des für Ende März geplanten Brexit erwäge. Die oppositionelle Labour-Partei kündigte unterdessen ihre Unterstützung für ein zweites Brexit-Referendum an.

"Wir sind noch nicht aus dem Schneider", konstatierte Marktanalyst David Madden von CMC Markets UK mit Blick auf den Zollstreit. US-Präsident Donald Trump habe zwar gesagt, dass China schon bald einen Handelsdeal haben könnte. Er habe aber auch gesagt, dass es auch gar keinen geben könnte. "Es bleibt das Risiko eines unberechenbaren Donald Trump, der jederzeit wieder zur Rolle rückwärts ansetzen und so auch eine 180-Grad-Wende an den Börsen auslösen könnte", kommentierte auch Milan Cutkovic, Marktanalyst von AxiTrader, die Lage. Er rät daher zu einstweiliger Zurückhaltung.

Im marktbreiten Stoxx Europe 600 führte zuletzt der Subindex der Einzelhandelswerte (STOXX Europe 600 Retail) die Gewinnerliste an mit einem Plus von 0,8 Prozent. Schlusslicht war indes wieder einmal der Autosektor (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) mit minus 1,2 Prozent. Ansonsten bewegten vor allem Einzelwerte, denn eine Reihe von Unternehmen legte Quartalsberichte vor.

Die Aktien von der PSA Gruppe (9:PEUP) ragten mit minus 3,3 Prozent als Schlusslicht im Cac 40 heraus. JPMorgan (NYSE:JPM) sprach von exzellenten Jahreszahlen, während Morgan Stanley (NYSE:MS) unter Verweis auf die Nachfragesituation davor warnte, dass die Margen des Autobauers ihren Höhepunkt erreicht haben dürften. Die Papiere des französischen Rüstungsunternehmens Thales (9:TCFP) gaben nach vorgelegten Jahreszahlen um 1,8 Prozent nach.

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In London rückten die Papiere von Fresnillo , Croda und Standard Chartered am Ende des "Footsie" und die von Persimmon als einer der Favoriten in den Blick. Fresnillo (3:FRES), die britische Tochter des mexikanischen Bergbaukonzerns Penoles, enttäuschte mit dem Jahresgewinn. Zudem warnte das Management vor möglicherweise geringeren Preisen und einer höheren Inflation und bekräftige den im Monat zuvor gesenkten Ausblick auf 2019. Die Aktien, die zeitweise mehr als 11 Prozent einbüßten, lagen zuletzt mit knapp 8 Prozent im Minus.

Die Anteile des Spezialchemieunternehmens Croda (3:CRDA) sanken nach vorgelegten Jahreszahlen um knapp 3 Prozent. Die Nettoverschuldung sei höher ausgefallen als erwartet, monierten etwa die Analysten von Liberum. Mit Verlusten von etwas mehr als 2 Prozent warteten die Anteile von Standard Chartered (3:STAN) auf, nachdem die Großbank beim Ergebnis die Erwartungen an das abgelaufene Jahr nicht erfüllen konnte.

Persimmon (3:PSN) indes stiegen nach vorgelegten Jahreszahlen und einem erstmals über 1 Milliarde Pfund liegenden Nettogewinn um knapp 2 Prozent. Die Anteile des Baukonzerns hatten allerdings tags zuvor rund 5 Prozent eingebüßt, denn der Zeitung "The Times" zufolge darf Persimmon möglicherweise bald das staatliche Unterstützungsprogramm "Help to Buy" nicht mehr nutzen. Damit können Käufer neuer Häuser zinsfreie Darlehen erhalten.

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