Aktien Europa: Erneute Verluste zum Ende holperiger erster Handelswoche

dpa-AFX

Veröffentlicht am 05.01.2024 12:12

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag wieder verloren. Die Erholungsansätze am Vortag waren damit nur von kurzer Dauer. Der EuroStoxx 50 fiel am Mittag um 1,13 Prozent auf 4423,35 Punkte. Der Index steuert damit auf einen Verlust von rund zwei Prozent in der ersten Handelswoche 2024 zu.

Der französische Cac 40 sank unterdessen um 1,25 Prozent auf 7357,80 Zähler, während der britische FTSE 100 um 0,91 Prozent auf 7652,58 Zähler fiel.

Vor den US-Arbeitsmarkdaten am Nachmittag verlief das Geschäft abwartend, zumal die Vorgaben der Wall Street nicht sonderlich gut waren. Die Zinsnervosität bleibe groß, stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Ein weiter robuster US-Arbeitsmarkt würde für noch länger hohe Leitzinsen der US-Notenbank sprechen.

Zudem deuteten Daten aus dem Euroraum keine Entspannung bei der Inflation an. Die Teuerung in der Eurozone hatte sich im Dezember erstmals seit September wieder beschleunigt. Die Verbraucherpreise lagen 2,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im November hatte die Inflationsrate deutlich niedriger bei 2,4 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit dem Sommer 2021 gelegen.

Dass zinssensible Sektoren wie Einzelhandel und Technologie stärker nachgaben, überraschte daher nicht. Doch auch defensive Konsumwerte fielen. Hier belasteten die hohen Verluste von Pernod Ricard (EPA:PERP) und Remy Cointreau (EPA:RCOP) . Das chinesische Wirtschaftsministerium hatte am Freitag eine Anti-Dumping-Untersuchung von Spirituosen aus der Europäischen Union angekündigt. Diese soll sich auf Weinbranderzeugnisse in Liefergrößen von unter 200 Litern konzentrieren. Sie erfolgt auf Antrag eines chinesischen Spirituosenverbandes. Hintergrund sind wachsende Handelsspannungen zwischen der EU und China. Pernod verloren zuletzt 4,9 Prozent, Remy Cointreau brachen um 11,1 Prozent ein. Beide Aktien setzten damit ihren Abwärtstrend der Vormonate fort.

Im Rohstoffsektor fielen Endeavour Mining mit 10,7 Prozent Verlust auf. Der Goldproduzent hatte sich von seinem Unternehmenschef getrennt und dies mit dessen Fehlverhalten begründet.

Besser hielten sich dagegen die defensiven Sektoren Telekommunikation, Versorger (NYSE:XLU) und Pharma, die weniger als der Gesamtmarkt verloren.

In der zweiten Reihe zogen Docmorris um knapp neun Prozent an. Die Privatbank Berenberg hatte die Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 60 auf 100 Franken angehoben. Für das deutsche Geschäft des Medikamenteversands erwartet Analyst Gerhard Orgonas im vierten Quartal nur eine kleine Umsatzerholung, ab 2024 jedoch ein jährliches E-Rezept-Wachstum von 100 Prozent. Orgonas sieht für die Aktie nun ein Kurspotenzial von rund 40 Prozent.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert