Aktien: Dax vorbörslich obenauf - Jackson Hole als Taktgeber

Investing.com

Veröffentlicht am 23.08.2019 08:45

Investing.com - Der Dax dürfte nach uneinheitlichen Vorgaben von der Wall Street mit einem leichten Kursaufschlag in den Handel am Freitag starten. Banken & Brokerhäuser taxieren den deutschen Leitindex mit einem Plus von 0,66 Prozent auf 11.816 Punkte.

Für etwas Unterstützung im vorbörslichen Handel sorgten die Aussagen von Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow in einem Interview mit Fox. Er erwarte noch immer, dass sich die chinesischen Unterhändler im September in Washington mit der Trump-Administration treffen werden, um die Handelsgespräche zur Lösung des Konflikts fortzusetzen.

Die Verhandlungsvertreter aus Washington und Peking hatten am Mittwoch eine "produktive Telefonkonferenz", sagte er.

Gestern musste der Dax seine Kursgewinne in der zweiten Tageshälfte abgeben, als Berichte über den Ticker liefen, wonach die Bundesbank noch keine Notwendigkeit für ein Konjunkturprogramm durch die Bundesregierung sieht.

Gleichzeitig kam die Wall Street ins Rutschen, nachdem sich die Fed-Mitglieder Harker und George gegen weitere Zinssenkungen ausgesprochen hatten.

Im Fokus steht nun der Redetext von US-Notenbankchef Jerome Powell, der um 16 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht wird. Anleger hoffen, dass Powell in Jackson Hole Klarheit über den zukünftigen Zinspfad der Fed schafft und Hinweise auf eine Zinssenkung im September gibt. Gemäß dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bei mehr als 90 Prozent. Die Zentralbank hatte den Leitzins im Juli um 25 Basispunkte gesenkt und dabei die "globalen Entwicklungen“ sowie die „gedämpfte Inflation" als Gründe für diesen Schritt angeführt.

Aus den am Mittwoch vorgelegten Mitschriften des Offenmarktausschusses der Fed ging zwar hervor, dass einige Mitglieder eine größere Zinssenkung gefordert hatten, aber andere wollten das Leitzinsniveau dagegen unverändert lassen.

Sofern Powell die Zinsen im September erneut absenken will, bietet ihm dafür Jackson Hole die perfekte Bühne.

Die US-Großbank Morgan Stanley glaubt, dass sich Powell alle Optionen offen halten wird, indem er sagt, die Fed werde "entsprechend handeln, um die Expansion zu unterstützen".

Morgan Stanley-Analystin Ellen Zentner glaubt sogar, dass das Wort "somewhat" den Unterschied machen könnte, wenn es um die Größe der Zinssenkung im September geht. Anleger könnten bei der Verwendung des Wortes "somewhat" (ein bisschen“ mit einem Zinsschritt von 25 Basispunkte rechnen. Sollte Powell indes betonten, dass die Abwärtsrisiken zugenommen haben und das Wort "somewhat" weglassen, so könnte eine größere Zinssenkung ins Haus stehen. Dies sei Stand heute aber unwahrscheinlich, so Zentner.

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Trump erhöhte zuletzt erneut den Druck auf Powell und forderte nicht nur eine Zinssenkung um 25 Basispunkte, sondern gleich um 100. Auch etwas QE, also eine quantitative Lockerung, könne nicht schaden, so der US-Präsident.

Larry Benedict, Gründer von The Opportunistic Trader, sagte gegenüber CNBC, dass "Trump diese Burschen zum Handeln zwingt, aber sie sollten einfach nichts tun". Die Arbeitslosigkeit sei gering und die Unternehmen machen noch immer gute Gewinne - insbesondere die Einzelhändler, so Benedict. Er wäre sehr überrascht, wenn Powell zur geldpolitischen Taube mutiert. Das wäre ein echter Schlag ins Gesicht und würde die Unabhängigkeit der Fed in Gefahr bringen, erklärte er.

Powell hat neben Trump aber auch mit erhöhten Rezessionsängsten der Anleger zu kämpfen. So ist am Donnerstag die zehnjährige US-Rendite erneut unter das Pendant der Zweijahresrendite gefallen - das dritte Mal in etwas mehr als einer Woche. Schwache Daten aus dem US-Industriesektor, der nach vorläufigen Berechnungen von Markit zum ersten Mal seit knapp 10 Jahren schrumpft, zeigten: die Furcht am Markt ist nicht unbegründet.

David Tice, ehemaliger Manager des Prudent Bear Fund, sagte in einem Interview mit CNBC, der Markt könne sicherlich noch sechs oder neun Monate nach oben gehen, „weil wir Trump haben, der den Markt vor den Wahlen nicht kollabieren sehen möchte. Wir haben auch Jerome Powell…, der den Markt versucht oben zu halten… es ist gefährlich jetzt Short zu gehen“, erklärte er.

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