Aktien: DAX und Euro Stoxx 50 drehen ins Minus - Virusgefahr in Großbritannien

Investing.com

Veröffentlicht am 10.02.2020 09:41

Aktualisiert 10.02.2020 10:08

von Peter Nurse

Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte drehten am Montag ins Minus, als die teilweise Wiedereröffnung von Fabriken in ganz China durch Anzeichen größerer Besorgnis über die Krankheit in Europa ausgeglichen wurde.

Um 09:40 MEZ stand der britische FTSE Index um 30 Punkte oder 0,4% tiefer, der französische CAC 40 fiel um 34 Punkte oder 0,6%, während es mit dem DAX um 55 Punkte oder 0,4% abwärts ging. Der Euro Stoxx 50 Index, der die Bewegung von Bluechips aus dem gesamten Euroraum abbildet, sank um 17 Punkte oder 0,5%.

Das Vereinigte Königreich hat das Virus am Montag als „ernsthafte und unmittelbare" Bedrohung für die öffentliche Gesundheit eingestuft. Diese Maßnahme ermöglicht die Zwangsquarantäne von Personen, die unter Verdacht stehen, mit der Krankheit infiziert zu sein. Das folgt auf die wachsenden Befürchtungen über Superverbreiter, deren Gefährlichkeit durch die Bestätigung von fünf Fällen in einem französischen Skigebiet Ende letzter Woche veranschaulicht wurde. Eine Erkrankung mit dem Coronavirus kann bis zu 14 Tage symptomfrei bleiben und die Fälle im Resort wurden auf einen einzigen britischen Geschäftsreisenden nach Singapur zurückverfolgt, der offenbar nach Großbritannien zurückgekehrt war, ohne Symptome zu zeigen.

Nach den verlängerten Ferien zum chinesischen Neujahrsfest reisten die Arbeiter in China zurück in Büros und Fabriken im ganzen Land. Ein Bericht, dass Apples wichtigster Hersteller Foxconn grünes Licht für die Wiederaufnahme einer Produktion erhielt, hat die Stimmung generell verbessert, aber eine große Anzahl von Arbeitsstätten ist nach wie vor geschlossen und viele Angestellte werden weiterhin von zu Hause aus arbeiten. So kündigte Kia Motors an, die Produktion an allen drei Standorten in Südkorea aufgrund von Komponentenengpässen einzustellen, während Bloomberg am Wochenende berichtete, dass große Kupfer-Produzenten mit chinesischen Käufern über eine Verschiebung der Lieferungen aufgrund des Kollapses der kurzfristigen Nachfrage verhandeln.

Die chinesische Regierung hat 10 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung des Virus zugesagt, während die Zentralbank des Landes sich am Montag anschickte, ausreichende Liquidität durch umgekehrte Rückkaufvereinbarungen zu sichern.

Die Zahl der durch die Krankheit verursachten Todesfälle ist mittlerweile über die des SARS-Ausbruchs von vor fast zwei Jahrzehnten gestiegen, nachdem China am Sonntag weitere 89 Opfer gemeldet hatte, womit sich die Gesamtzahl auf dem Festland auf 908 erhöht hat und sich mittlerweile über 40.000 Menschen angesteckt haben.

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Der Tod eines Whistleblower-Arztes in der vergangenen Woche und das Verschwinden von Bürgerjournalisten in Wuhan, die über den Ausbruch berichteten, haben ebenfalls den Verdacht geweckt, dass das Ausmaß des Ausbruchs möglicherweise unterschätzt wird.

Zurück in Europa stiegen die Aktien von Daimler (DAIGn), dem Hersteller von Mercedes-Benz Pkw und Lkw, um 0,4%, nachdem der deutsche Luxusautohersteller den Abbau von bis zu 15.000 Arbeitsplätzen zur Kostensenkung angekündigt hatte, angesichts eines globalen Absatzrückgangs.

Der Konzern hatte im November angekündigt, bis Ende 2022 mindestens 10.000 Stellen abzubauen und die Personalkosten um rund 1,4 Milliarden Euro zu senken. Das Handelsblatt schrieb jedoch, dass diese Zahlen deutlich höher ausfallen dürften.

Anteile von Air France KLM (PA:AIRF) stiegen nur um 0,4%, obwohl die Gesellschaft für Januar starke Fluggastzahlen melden konnte, die im Jahresvergleich um 2,7% stiegen. Die Gruppe, zu der die französischen und niederländischen Flagcarrier gehören, stellte auch fest, dass die Fluggastzahlen im Januar kaum vom Ausbruch des Coronavirus betroffen waren.

Die Aktie von Exor (MI:EXOR) stieg um 4,1%, nachdem Reuters berichtete hatte, dass die Investmentgruppe, die den Autobauer Fiat Chrysler (MI:FCHA) kontrolliert, exklusive Gespräche mit der französischen Covea führt, um den Rückversicherer PartnerRe zu verkaufen, ein Geschäft, das rund 9 Milliarden US-Dollar in die Kassen bringen könnte.

Ansonsten gab es am Ölmarkt auch am Montag wieder rote Zahlen, nach fünf Wochenverlusten in Folge. Brent und WTI verzeichneten damit über die letzten fünf Wochen hinweg einen Gesamtverlust von jeweils mehr als 22%, womit sie in einem Bärenmarkt angelangt sind.

Um 09:45 MEZ wurden US-Rohölfutures um 0,7% tiefer zu 50,00 USD gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,6% auf 54,15 USD fiel.

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