Aktien: DAX gönnt sich Verschnaufpause - EU-Gipfel im Blick

Investing.com

Veröffentlicht am 17.10.2019 08:36

Investing.com - Nach der jüngsten Rallye dürfte der Dax zum Handelsstart am Donnerstag die Füße stillhalten. Schwache US-Konjunkturdaten bremsen die Euphorie etwas. Anleger warten indes auf mehr Details zum Brexit.

Der Terminkontrakt des deutschen Leitindex (Dax-Future) wird gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in Frankfurt 0,35 Prozent im Minus bei 12.636 Zählern gehandelt. Am Mittwoch schloss der Dax 0,32 Prozent höher auf 12.670 Punkten.

Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,06 Prozent nach unten. Der französische CAC 40-Future wird 0,25 Prozent tiefer gehandelt, der spanische IBEX 35-Future verliert 0,93 Prozent.

"Die Märkte werden von Brexit-Spekulationen und entsprechenden Headlines dominiert, während die US-Daten gemischt ausgefallen sind", schrieb Kishti Sen von ANZ Research in einer Morgennotiz.

"Ob ein (Brexit-)Deal rechtzeitig zustande kommt, ist fein ausbalanciert. Die letzten Headlines waren positiv in Bezug auf die irische Frage, obwohl "Probleme bestehen bleiben". Ein No-Deal Brexit "scheint vom Tisch zu sein", fügte Sen hinzu.

Die Brexit-Verhandlungen waren am Mittwoch vor dem Brexit-Gipfel auf Granit gestoßen. Die BBC berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nicht zu einer Einigung kommen werde. Grund dafür seien technische Details.

Der Deal müsste zunächst von der EU und dann vom britischen Parlament genehmigt werden. Wenn das nicht bis zum 19. Oktober geschieht, ist der britische Premierminister Boris Johnson gesetzlich verpflichtet, die EU um eine Verlängerung zu bitten.

Das Zünglein an der Waage könnte dabei die nordirische Protestantenpartei DUP spielen. "Ohne die Unterstützung der DUP für den Brexit-Deal erscheint es für PM Johnson äußerst schwierig, seinen Deal über die Ziellinie zu bringen", schreibt Piet P.H. Christiansen von der Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Notiz.

"Wenn Johnson keinen Deal erzielt und zu einer No-Deal Haltung zurückkehrt, sei es durch Druck von seiner Brexiteer-Flanke oder aus anderen Gründen, dann steigen die Brexit-Tail-Risiken", schreibt der Deutsche Bank-Marktstratege Jim Reid in einer Morgennotiz. "Der Grund dafür ist, dass sich die politischen Motivationen der britischen Regierung wahrscheinlich wieder in Richtung eines No-Deal Brexit verschieben werden."

Das britische Pfund markierte gestern ein neues Fünfmonatshoch, wurde heute Morgen aber schwächer gehandelt, nachdem Meldungen über den Ticker liefen, wonach die nordirische DUP den Brexit-Deal, so wie er ist, nicht unterstützen könne.

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Unterdessen haben schwächer als erwartet ausgefallene Einzelhandelsumsätze aus den USA die Sorge vor einer Konjunkturabschwächung wieder erhöht.

Die US-amerikanischen Statistikbehörde (US Census Bureau) teilte mit, dass die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent zurückgegangen sind. Volkswirte hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

Dafür wurde der Vormonat August deutlich hochrevidiert, was sich per Saldo teilweise ausgleiche, sagte Tim Quinlan, Senior Economist bei der US-Bank Wells Fargo in einer Notiz. "Doch vor dem Hintergrund der jüngsten Verschlechterung des Verbrauchervertrauens und der Eintrübung bei verschiedenen Arten von Händlern, ist dieser Bericht der erste harte Datensatz, der auf Risse in einer der tragenden Säulen der Wirtschaft hinweist, die sich bisher recht gut behauptet haben.

Der Markt sieht die Chance für eine Fed-Zinssenkung im Oktober nun bei 88,2%, nach 73,8% am Dienstag. Das geht aus dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool hervor. Zum Teil ist dies auf Aussagen von Chicago Fed-Präsident Charles Evans zurückzuführen, der dafür plädierte, dass die Fed aggressiv genug vorgeht, um der Inflation etwas "Momentum" zu verleihen.

Heute im Fokus stehen die Einzelhandelsumsätze aus Großbritannien, während in den USA die Zahl der Baubeginne und -genehmigungen, der Philly-Fed-Index, die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Industrieproduktion veröffentlicht wird.

Es werden sich auch einige Fed-Mitglieder wie Evans, Bowman und Williams äußern. Vonseiten der EZB sprechen Villeroy, Visco und Knot.

Das Hauptaugenmerk wird aber auf dem EU-Gipfel liegen, der um 13.30 Uhr beginnt.

Vorbörslich werden u.a. Morgan Stanley (NYSE:MS) (NYSE:MS), Union Pacific (NYSE:UNP) (NYSE:UNP), Snap-On (NYSE:SNA) (NYSE:SNA), Philip Morris (NYSE:PM) (NYSE:PM) und Honeywell International (NYSE:HON) (NYSE:HON) detaillierte Bilanzzahlen vorlegen.

Gestern nach US-Börsenschluss überzeugte der US-Streaming-Gigant Netflix (NASDAQ:NFLX) mit guten Zahlen für das abgelaufene Quartal. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,47 Dollar. Erwartet wurden 1,04 Dollar je Aktie. Trotz eines schwächeren Abonnentenwachstums stiegen ie Aktien von Netflix nachbörslich um gut 10 Prozent. Verantwortlich dafür könnte die gestiegene operative Marge gewesen sein. Alcoa (NYSE:AA)-Aktien legten um gut 5 Prozent zu und das obwohl der Aluminiumhersteller aus den USA seinen Nachfrageausblick heruntersetzte.

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