Air-Berlin-Gläubiger verklagen Etihad auf Schadenersatz

Reuters

Veröffentlicht am 14.12.2018 13:15

Air-Berlin-Gläubiger verklagen Etihad auf Schadenersatz

München (Reuters) - Auf den ehemaligen Air-Berlin-Großaktionär Etihad kommt eine milliardenschwere Schadenersatzklage zu.

Die Gläubiger der insolventen, einst zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft fordern bis zu zwei Milliarden Euro von dem Konzern aus Abu Dhabi, wie das Berliner Landgericht am Freitag mitteilte. Sie werfen Etihad vor, ihre feste Zusage gebrochen zu haben, die notorisch defizitäre Air Berlin für mindestens weitere 18 Monate finanziell über Wasser zu halten. Nachdem die Araber vier Monate später überraschend die Reißleine zogen, musste Air Berlin binnen weniger Tage Insolvenz anmelden. Für die meisten Gläubiger ist die Klage die einzige Hoffnung, wenigstens einen Teil ihres Geldes zurückzubekommen. Von Etihad war zu der Klage zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die von Insolvenzverwalter Lucas Flöther eingereichte Klage lautet konkret nur auf 500 Millionen Euro. Die Summe bezieht sich aber nur auf die bereits anerkannten Gläubigerforderungen. Sie könnte noch deutlich wachsen, wenn weitere der insgesamt milliardenschweren Forderungen geprüft seien. Das Gericht legte den Streitwert, nach dem sich die Kosten der Klage richten, auf bis zu zwei Milliarden Euro fest. Air Berlin selbst hatte in der Vergangenheit von Ansprüchen bis zu 1,8 Milliarden Euro an Etihad gesprochen.