4 beliebte Robinhood-Aktien, die laut Wall Street zwischen 16 und 41 % fallen könnten

The Motley Fool

Veröffentlicht am 20.12.2020 12:11

Aktualisiert 20.12.2020 12:36

4 beliebte Robinhood-Aktien, die laut Wall Street zwischen 16 und 41 % fallen könnten

Der Aktienmarkt war im Jahr 2020 unfassbar volatil, aber das hat junge Anleger kein bisschen beunruhigt. Millionen von Anfängern haben in diesem Jahr ein Robinhood-Konto eröffnet.

Die Online-Investing-App Robinhood bietet provisionsfreie Trades an, verschenkt Aktien und ermöglicht Investments in Bruchteile von Aktien. Die Nutzerschaft ist sehr jung, im Durchschnitt erst 31 Jahre alt. Vielen davon fehlt das Wissen, um erfolgreich zu investieren. Das Ergebnis ist, dass die Bestenliste von Robinhood (die 100 meistgehaltenen Aktien auf der Plattform) mit schrecklichen Aktien gespickt ist.

„Schrecklich“ ist nicht übertrieben. Laut der Kursziele der Wall Street werden vier der zwölf meistgehaltenen Aktien auf Robinhood voraussichtlich zwischen 16 und 41 % fallen.

Tesla (NASDAQ:TSLA): 41 % unter aktuellem Kurs Der Hersteller von Elektrofahrzeugen (EV) Tesla (WKN: A1CX3T) ist die zweitbeliebteste Aktie auf Robinhood und ist seit Jahresbeginn um mehr als 600 % gestiegen. Aber basierend auf dem Konsenskursziel der Wall Street von 375,66 USD könnte diese Aktie 41 % ihres Wertes verlieren.

Es ist nicht zu leugnen, dass Tesla eine Menge zu bieten hat. Das Unternehmen scheint auf dem besten Weg zu sein, im Jahr 2020 mehr als 500.000 Elektroautos auszuliefern. Die Ankündigungen auf dem Battery Day deuten darauf hin, dass Tesla noch für einige Zeit Branchenführer bei Reichweite und Leistung der Batterien bleiben wird. Mit anderen Worten: Der First-Mover-Vorteil von Tesla kommt bei Autokäufern und Investoren weiterhin sehr gut an.

Dennoch ist Tesla nicht nur durch den Verkauf von Elektroautos profitabel. Das Unternehmen hat sich regelmäßig auf den Verkauf von Emissionszertifikaten verlassen, um seine Umsätze in einer historisch gesehen sehr kapitalintensiven und margenschwachen Branche zu steigern. Während die Wall Street in der Regel bereit ist, die Rentabilität für wachstumsstarke Aktien zu ignorieren, bin ich mir nicht sicher, ob dies auch für ein Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 608 Milliarden USD gilt.

Außerdem sind in den letzten 25 Jahren alle „Next-Big-Thing“-Investitionsblasen irgendwann geplatzt. Ob es das Internet, der B2B-Handel, die Genomik, die Blockchain oder Cannabis war, diese Blasen platzten, als Investoren merkten, dass die Erwartungen zu hoch waren. Alle Branchen brauchen Zeit, um zu reifen, und das gilt auch für EVs.

American Airlines (NASDAQ:AAL): Konsens 36 % unter aktuellem Kurs Die Aktien von Fluggesellschaften sind in letzter Zeit ebenfalls heißgelaufen, wobei die American Airlines Group (WKN: A1W97M) ganz vorne lag. Das Problem ist, dass die sechsthäufigste Aktie auf Robinhood ein Preisziel von 11,08 USD an der Wall Street hat. Das ist 36 % unter dem aktuellen Kurs der Aktie.

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Der Grund für den Höhenflug von American Airlines in den letzten Wochen hat damit zu tun, dass Pfizer (NYSE:PFE)/BioNTech (NASDAQ:BNTX) und Moderna (NASDAQ:MRNA) in ihren jeweiligen Zwischenanalysen eine phänomenale Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffs berichten. Wenn genügend Menschen den Impfstoff nehmen, könnte die Pandemie innerhalb des nächsten Jahres gestoppt werden. Das würde möglicherweise weltweites Reisen wieder ermöglichen.

Das Problem ist, dass American Airlines in einer schlechten finanziellen Verfassung ist, selbst wenn es mit dem Impfstoff rundläuft. AA hat während der Pandemie jede Menge weitere Schulden aufgenommen, um kurzfristig Kapital aufzustocken. Man schleppt nun mehr als 41 Milliarden USD an Schulden mit sich herum. Das wird die Wachstumspläne von American Airlines für lange Zeit auf Eis legen.

Hinzu kommt, dass American Airlines als Bedingung für die Annahme der staatlichen COVID-19-Hilfe keine eigenen Aktien mehr zurückkaufen und keine Dividenden mehr ausschütten darf. Ohne ein Kapitalrückführungsprogramm gibt es für langfristig denkende Investoren genau null Gründe, Geld in die Aktie von American Airlines zu stecken.

Aurora Cannabis (TSX:ACB): Konsens 21 % unter aktuellem Kurs Einst war sie die beliebteste Aktie auf Robinhood, nun liegt Aurora Cannabis (WKN:A2P4EC) nur noch auf Platz 12 der meistgekauften Aktien. Was Investoren beunruhigen sollte, ist, dass der aktuelle Aktienkurs 21 % über dem Konsens-Kursziel der Wall Street liegt.

Marihuana-Aktien, und insbesondere kanadische Cannabis-Aktien wie Aurora, sind in den letzten Wochen nach der US-Wahl stark gestiegen. Die Spekulationen häufen sich, dass eine progressivere Politik in Washington dazu führt, Cannabis auf US-Bundesebene zu legalisieren. Sollte Cannabis auf Bundesebene legalisiert werden, könnten kanadische Marihuana-Aktien auf den äußerst lukrativen US-Markt drängen.

Auf dem Papier klingt das alles wahrscheinlich großartig, aber es ist höchst unwahrscheinlich, dass es passiert. Der designierte Präsident Biden will lediglich Marihuana entkriminalisieren und es auf der Skala der verbotenen Substanzen etwas herabstufen. Und ohne einen Sieg der Demokraten bei den anstehenden Senatswahlen in Georgia kann man sich von der Cannabis-Reform für mindestens zwei weitere Jahre verabschieden. Heißt: Aurora Cannabis wird in absehbarer Zeit nicht in die USA kommen.

Was Aurora betrifft, so war das Unternehmen ein völliges Wrack. Seit Jahren verwässert es ständig seine Aktien und das vorherige Management hat zu viel Geld ausgegeben, um unnötige Vermögenswerte zu erwerben. Auch wenn dieses Team nun weg ist, zahlen die Aktionäre noch immer den Preis für die Entscheidungen. Da Rentabilität noch Jahre auf sich warten lässt, sollte man Aurora Cannabis eher meiden.

NIO (NYSE:NIO): Konsens 16 % unter aktuellem Kurs EV-Aktien sind derzeit heiß begehrt, wobei das in China ansässige NIO (WKN: A2N4PB) auf Platz 7 der Robinhood-Rangliste klettert. Nachdem der Aktienkurs von NIO seit Jahresbeginn um mehr als 1.000 % gestiegen ist, liegt er 16 % über dem Ziel der Wall Street.

Der Optimismus, der NIO umgibt, hängt mit dem Fokus des Unternehmens auf den chinesischen Automobilmarkt zusammen. China sollte der weltweit führende Verbraucher von Elektroautos sein, was NIO einen klaren Weg eröffnet, Anteile in einem aufstrebenden Markt zu erobern. NIO lieferte in den letzten beiden Quartalen ca. 22.500 seiner EV-SUVs aus. Das trieb die Verkaufszahlen in die Höhe und die Bruttomarge in die schwarzen Zahlen. Da Tesla in zehn Jahren eine Rendite von über 10.000 % erzielt hat, scheinen die Investoren NIO als Tesla 2.0 zu sehen.

Aber die Marktkapitalisierung von NIO in Höhe von 61 Milliarden USD ist jetzt fast so hoch wie die von General Motors (NYSE:GM) – einem profitablen Unternehmen, das an einem einzigen Tag so viele Fahrzeuge produzieren kann wie NIO im gesamten Jahr 2019. Unternehmen wie GM, Ford (NYSE:F), Tesla und eine Reihe anderer großer Autoaktien investieren Milliarden in EVs und die Produktion autonomer Fahrzeuge. Mit anderen Worten: NIO wird es in China nicht leicht haben.

Darüber hinaus ist NIO noch ziemlich weit davon entfernt, wiederkehrende Rentabilität zu erreichen. Wie bereits erwähnt, erwirtschaftet die Autoindustrie keine hohen Margen und NIO wird damit beschäftigt sein, in Kapazitätserweiterungen und Innovationen zu investieren. Auch wenn Cash kein Thema mehr ist, ist nicht klar, wann NIO Gewinne und Cashflow ausweisen wird, die auch nur annähernd eine Bewertung von 61 Milliarden USD rechtfertigen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla Motors . Sean Williams besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 12.12.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

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