The Motley Fool
Veröffentlicht am 25.11.2021 13:27
Aktualisiert 25.11.2021 13:37
3 Gründe, PayPal-Aktien zu kaufen – und 1 Grund, sie zu verkaufen
Wichtige Punkte vorab:
Andere Faktoren – darunter die gerüchteweise stattfindenden Verhandlungen von PayPal mit Pinterest (NYSE:PINS), eine Untersuchung des Justizministeriums über die Beziehung des Unternehmens zu Visa (NYSE:V) sowie ein marktweiter Abrutsch von Tech-Aktien – verschärften die Situation.
Aber haben die Anleger bei PayPal überreagiert? Schauen wir uns drei Gründe an, PayPal zu kaufen – sowie einen Grund, die Aktie zu verkaufen.
1. Die Nutzerbasis von PayPal wächst weiter PayPal beendete das dritte Quartal mit 416 Millionen aktiven Konten, und das Gesamtzahlungsvolumen (TPV) erreichte 310 Mrd. US-Dollar. Diese Kernkennzahlen sowie der Gesamtumsatz des Unternehmens sind im Jahresvergleich durchweg zweistellig gewachsen:
Aktive Konten | 22 % | 24 % | 21 % | 16 % | 15 % |
TPV | 36 % | 36 % | 46 % | 36 % | 24 % |
Umsatz | 25 % | 23 % | 29 % | 17 % | 13 % |
PayPal rechnet damit, das laufende Quartal mit mehr als 430 Millionen aktiven Konten abzuschließen, was einem Wachstum von mindestens 14 % im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde.
Während der Telefonkonferenz sagte CEO Dan Schulman, dass PayPal nach wie vor „sehr zuversichtlich“ sei, im Jahr 2025 750 Millionen aktive Konten zu erreichen. Dieses Ziel, das ein weiteres Ziel unterstützt, nämlich bis zum selben Jahr einen Umsatz von mehr als 50 Mrd. US-Dollar zu erwirtschaften, bedeutet, dass die Zahl der aktiven Konten in den nächsten vier Jahren mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von fast 15 % steigen wird.
Diese Expansion beruht auf der Fähigkeit von PayPals neuer „Super-App“. Die bündelt eine digitale Wallet, ein Sparkonto, Peer-to-Peer-Zahlungen, Rechnungszahlungen, direkte Einzahlungen, Kryptowährungsdienste, BNPL-Dienste (Buy Now, Pay Later) und andere Angebote. Damit will man die Nutzer an sich binden und den Abstand gegenüber Konkurrenten wie Square (NYSE:SQ) vergrößern, außerdem die Abwanderungsraten senken.
2. Neue Partnerschaft mit Amazon (NASDAQ:AMZN) In den meisten der vergangenen drei Jahre wurde das Umsatzwachstum von PayPal durch den Verlust von eBay (NASDAQ:EBAY) an Adyen (AS:ADYEN) zurückgehalten.
PayPal ist jedoch aus eigener Kraft weitergewachsen und hat kürzlich eine neue Partnerschaft mit Amazon unterzeichnet. Der E-Commerce-Riese will so ab 2022 Venmo-Zahlungen akzeptieren.
Venmo ist mit über 80 Millionen Kunden bereits ein führender Anbieter von Peer-to-Peer-Zahlungen, steht aber in hartem Wettbewerb mit der Cash App von Square, die Anfang des Jahres die Marke von 70 Millionen jährlich aktiven Nutzern überschritten hat. Die Partnerschaft mit Amazon wird Venmo neuen Rückenwind verschaffen und dem Dienst helfen, seinen knappen Vorsprung zu halten.
3. Die Aktie ist vernünftig bewertet Die letzten vier Monate waren für PayPal-Investoren hart, aber dasr Abrutschen hat die Bewertung der Aktie auf ein vernünftiges Niveau gesenkt.
Derzeit wird PayPal zum 39-Fachen des voraussichtlichen Gewinns, dem Achtfachen des Umsatzes im nächsten Jahr und weniger als dem Fünffachen des Umsatzziels für 2025 von 50 Mrd. US-Dollar gehandelt. Das Unternehmen ist nicht unterbewertet, aber es sieht attraktiver aus (insbesondere im Verhältnis zu seinen Gewinnen) als viele seiner Fintech-Konkurrenten.
Im Vergleich dazu wird Square – das aufgrund seiner starken Abhängigkeit von Bitcoin-Einnahmen volatilere Renditen erzielt – zum 122-Fachen des voraussichtlichen Gewinns und etwas mehr als dem Fünffachen des Umsatzes für das nächste Jahr gehandelt. Adyen wird zum 122-Fachen des voraussichtlichen Gewinns und dem 57-Fachen des Umsatzes für das nächste Jahr gehandelt.
Der einzige Grund, PayPal zu verkaufen: Margen Viele Anleger sind auf die aktiven Konten und die Umsatzziele von PayPal für das Jahr 2025 fixiert. Aber sie achten vielleicht weniger auf das Ziel des Unternehmens, seinen Gewinn von 2020 bis 2025 mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 22 % zu steigern.
Das Unternehmen geht davon aus, dass es diese Wachstumsrate durch die Ausweitung seiner operativen Marge und den konsequenten Rückkauf von Aktien erreichen wird.
PayPal hat jedoch nach und nach weitere Unternehmen gekauft. Darunter Honey im Jahr 2020 und Paidy in diesem Jahr. So wollte man das Ökosystem erweitern und mehr Nutzer gewinnen. Derweil ist die bereinigte operative Marge des Unternehmens im letzten Jahr allmählich gesunken, da sich das Umsatzwachstum verlangsamt hat:
Bereinigte operative Marge | 27,2 % | 24,7 % | 27,7 % | 26,5 % | 23,8 % |
Während der letzten Telefonkonferenz sagte CFO John Rainey, dass die operative Marge des Unternehmens schrumpfe, weil man weiterhin „aggressiv in Technologie und Entwicklung sowie in Vertrieb und Marketing investiert, einschließlich erhöhter Ausgaben für Kundenakquisitions- und Interaktionsstrategien“.
Das alles könnte in Zukunft zu überraschenden Gewinneinbußen führen.
Überwiegen die Stärken die Schwächen? Das Kerngeschäft von PayPal ist nach wie vor stark, aber möglicherweise hat das Unternehmen die Messlatte für sich selbst zu hoch gelegt. Infolgedessen war die Aktie etwas zu heißgelaufen, hat sich aber inzwischen so weit abgekühlt, dass ein erneuter Kauf in Betracht gezogen werden kann.
Das Unternehmen wird wahrscheinlich auf absehbare Zeit eine der größten digitalen Zahlungsplattformen der Welt bleiben, und das Ökosystem wird weiterwachsen. Mehr und mehr Menschen wandern vom Bargeld ab. Das Unternehmen sieht sich zwar mit einigem kurzfristigen Gegenwind und schwierigen Jahresvergleichen aufgrund der Pandemie konfrontiert. Aber es ist immer noch eine solide langfristige Investition, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Value und Wachstum bietet.
Der Artikel 3 Gründe, PayPal-Aktien zu kaufen – und 1 Grund, sie zu verkaufen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Leo Sun besitzt Aktien von Amazon, Pinterest und Square. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Adyen N.V., Amazon, Bitcoin, PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL), Pinterest, Square und Visa und empfiehlt Aktien von eBay. Dieser Artikel erschien am 15.11.2021 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.
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Geschrieben von: The Motley Fool
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