1 Argument für die TeamViewer-Aktie und 3 dagegen

The Motley Fool

Veröffentlicht am 29.09.2019 09:00

In dieser Woche fand in Deutschland mit TeamViewer (DE:TMV) (WKN: A2YN90) mit einem Volumen von etwa 2,2 Mrd. Euro der größte Börsengang eines Technologieunternehmens seit dem Jahr 2000 statt.

Aber was macht das Unternehmen genau? Es wurde 2005 gegründet und bietet eine cloudbasierte Plattform für die weltweite Onlinezusammenarbeit, Vernetzung von IT-Geräten und den Fernsupport und -zugriff an. Vor allem Unternehmen, deren Mitarbeiter und Standorte weit auseinanderliegen, nutzen die sichere Technik. Bis heute wurde sie bereits auf mehr als 2 Mrd. Geräten installiert und zählt mehr als 200 Mio. Nutzer. Dabei beschäftigt die Firma mehr als 800 Mitarbeiter mit mehr als 70 Nationalitäten.

Erfahre, welche Dinge derzeit für und gegen die Aktie sprechen.

1. TeamViewer wächst stark und besitzt gute Aussichten Für TeamViewer sprechen derzeit das hohe Wachstum und die weiterhin guten Aussichten. 2018 stieg der Umsatz um 86,4 % auf 258,2 Mio. Euro und in der ersten Jahreshälfte 2019 legte er um weitere 78 % zu. Darüber hinaus soll in diesem Jahr mit 45 Mio. Euro die Gewinnschwelle erreicht werden.

Allein bis 2020 soll der Umsatz auf 505 Mio. Euro ansteigen und für den Zielmarkt werden bis 2023 jährliche Wachstumsraten von 24 % erwartet. Zudem sollen die Anwendungsfelder erweitert und so noch mehr Kunden gewonnen werden.

Die Aktie könnte also interessant sein, aber dennoch gibt es auch Argumente gegen sie.

1. Börsengänge sind meist überteuert Bei einem Börsengang ist die erste Entwicklungsstufe einer Firma abgeschlossen und somit möchten die Altinvestoren und alle beteiligten Banken zunächst den maximalen Erlös erzielen. Und geht man von der heutigen Marktkapitalisierung und den für 2019 zu erwartenden Zahlen aus, notiert die Aktie derzeit bei einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 13,6 und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 109 (27.09.2019).

Dennoch könnte man auch dieses Argument drehen, denn was sagen die oben genannten Kennziffern aus? Wenn der Gewinn nicht mehr weiterwächst, würde sich das Investment erst in 109 Jahren rechnen. Wenn man aber das enorme Wachstum nur zur Hälfte berücksichtigt, sind es plötzlich nur noch 13 Jahre. Dies würde einer angemessenen Bewertung entsprechen. Es hängt also vieles vom weiteren Wachstum ab.

2. Finanzinvestor Permira verkauft Anteile Ein kleines Warnzeichen ist auch der Teilverkauf des Investors Permira, der TeamViewer 2014 für 870 Mio. Euro erworben hatte. Nun verkaufte er 84 Mio. seiner Aktien, die sich nun im Streubesitz befinden, und erlöste somit etwa 2,2 Mrd. Euro. Dies sind 153 % oder 1,335 Mrd. Euro Gewinn.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dennoch bleibt Permira mit 58 % auch zukünftig beteiligt, was darauf hindeutet, dass die Firma noch weitere Steigerungen erwartet. Dennoch könnte die Aktie nun kurzfristig erst einmal (aufgrund der Ausschöpfung des maximalen Börsenkurses) konsolidieren.

3. Konkurrenz könnte das weitere Wachstum dämpfen Geht man also von den oben beschriebenen Wachstumsperspektiven aus, scheint die Aktie gar nicht so teuer zu sein oder zumindest angemessen bewertet. Aber es gibt auch Dinge, die dieses zukünftige Wachstum dämpfen könnten.

So ist ein Wachstumsmarkt auch immer hart umkämpft und zieht deshalb neue Wettbewerber an. Sie könnten mit eigenen Produkten die Gewinnmarge und die weitere Entwicklung stören. TeamViewer ist in seinem Geschäft auf seine Partner angewiesen, die zukünftig die Bedingungen einer Zusammenarbeit ändern könnten. Das sind die Risiken. Wenn sich das Geschäft nicht kopieren ließe, wäre aber auch eine Übernahme durch die Konkurrenz denkbar.

Foolisher Abschluss TeamViewer könnte also langfristig durchaus ein interessantes Unternehmen werden. Kurzfristig ist der Kurs jedoch wahrscheinlich (aufgrund des Börsenganges) zunächst ausgereizt, weshalb eine Korrektur wahrscheinlich ist.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert