Ölpreis-Rally versandet - Opec-Deal skeptisch gesehen

Reuters

Veröffentlicht am 29.09.2016 15:36

Ölpreis-Rally versandet - Opec-Deal skeptisch gesehen

Frankfurt (Reuters) - Die Vereinbarung der Öl-Staaten auf eine Förder-Obergrenze hat die Rohstoffanleger nicht überzeugt.

Die Ölpreise konnten ihre Kursrally vom Mittwoch nicht fortsetzen, sie verloren am Donnerstag zeitweise sogar mehr als ein Prozent. Experten waren skeptisch, ob die geplanten Kürzungen ausreichten, um die seit zwei Jahren herrschende Ölschwemme einzudämmen. Noch seien Details nicht geklärt und außerdem bestehe das Risiko, dass die vereinbarten Obergrenzen am Ende nicht eingehalten würden. "Investoren und Händler sind skeptisch - aus gutem Grund", sagte Michael McCarthy, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses CMC Markets. Die Analysten der Bank ING rechneten mit weiterhin starken Schwankungen der Ölpreise.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte sich am Mittwoch nach einem zweieinhalb Jahre dauernden Tauziehen überraschend darauf verständigt, die Herstellung von Rohöl zu beschränken. Es ist das erste Mal seit acht Jahren, dass solch ein Deal möglich wurde. Künftig sollen die Staaten nur noch 32,5 bis 33,0 Millionen Barrel pro Tag produzieren, bislang waren es 33,24 Millionen Barrel pro Tag. Damit soll nach den Vorstellungen der Opec der Ölmarkt stabilisiert werden.

Die richtungweisende Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich am Donnerstag um bis zu 1,4 Prozent auf 47,99 Dollar je Fass. US-Leichtöl WTI kostete mit 46,60 Dollar ein Prozent weniger. Nach dem Bekanntwerden der Vereinbarung am Mittwoch waren die Ölpreise binnen Minuten um eineinhalb Dollar nach oben geschossen. Aktien von Öl- und Gasförderkonzernen legten trotz der wieder fallenden Ölpreise deutlich zu. Die geplante Kürzung sei zwar nicht unbedingt groß, aber der Deal habe eine psychologische Wirkung, sagte Händler Markus Huber vom Broker City of London. "Manche hoffen nun darauf, dass es weitere Kürzungen geben könnte."

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