TICKER-Ungarn bringt Flüchtlinge in Bussen zur Österreich-Grenze

Reuters

Veröffentlicht am 04.09.2015 21:57

TICKER-Ungarn bringt Flüchtlinge in Bussen zur Österreich-Grenze

04. Sep (Reuters) - Europa kämpft weiter mit den Folgen der Flüchtlingskrise. Die Lage in Ungarn ist angespannt. Es folgen wichtige Ereignisse vom Freitag.

21.48 Uhr - Die ungarische Regierung kündigt an, Busse für den Transport von Flüchtlingen zur österreichischen Grenze zur Verfügung zu stellen. So sollten in den nächsten Stunden Tausende Menschen vom Budapester Hauptbahnhof und von einer Autobahn Richtung Österreich zur Grenze gebracht werden, erklärte das Büro von Ministerpräsident Viktor Orban.

18.30 Uhr - Im Auffanglager Röszke nahe der serbischen Grenze durchbrechen Flüchtlingen eine Absperrung und prügeln sich mit Bereitschaftspolizisten. Das berichtet ein Zeuge. Zuvor waren schon 300 Flüchtlinge aus dem Lager ausgebrochen, wurden aber bis zum Abend von der Polizei wieder aufgegriffen und zurückgebracht.

17.52 Uhr - Flüchtlinge aus dem in Bicske gestoppten Zug geben ihren Widerstand auf und verlassen den Zug. Die Polizei erklärt, sie würden in das nahegelegene Aufnahmelager gebracht.

17.36 Uhr - Polen, Tschechien und die Slowakei stellen sich hinter den harten Kurs Ungarns in der Flüchtlingspolitik. Die Regierungschefs aller drei Länder erklären nach einer Tagung der sogenannten Visegrad-Gruppe (Tschechien, Slowakei, Ungarn und Polen), Ungarn werde weiter unterstützt.

17.00 Uhr - Dutzende Syrer danken den Bundesbürgern und Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung in Essen für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Bürgerkriegsland. Mehrere Gruppen halten Schilder mit Aufschriften wie "Danke Deutschland" und "Danke Frau Merkel" hoch und schwenken deutsche Fahnen.

16.57 Uhr - Tschechiens Ministerpräsident Bohuslaw Sobotka bezeichnet den Umgang mit der Flüchtlingskrise in Europa als Chaos. Es sei rasches europäisches Handeln gefordert. Sein Land stimme mit Polen, Ungarn und der Slowakei in der Forderung überein, den Schutz der Grenzen und den Kampf gegen Schleuser zu verstärken. Die vier Länder fordern die EU-Kommission auf, bis zur Sondersitzung der Innenminister am 14. September umsetzbare Maßnahmen vorzulegen.

16.04 Uhr - Bis zu 300 Flüchtlinge brechen nach einem Bericht der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI aus dem Bahnhofsgelände des Ortes Bicske in der Nähe von Budapest aus. Dort war ihr Zug am Donnerstag gestoppt worden. Nach Polizeiangaben sind die meisten der 300 Migranten, die aus einem Aufnahmelager in Röszke nahe der serbischen Grenze ausgebrochen waren, wieder eingefangen.

15.39 Uhr - Vor der Küste Libyens werden nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration 30 bis 40 Flüchtlinge vermisst. In ihrem Schlauchboot hätten sich insgesamt bis zu 140 Menschen befunden. Die Vermissten stammen demnach vor allem aus Somalia.

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15.31 Uhr - An einer ungarischen Autobahn durchbrechen Flüchtlinge einem Augenzeugen zufolge eine Absperrung der Polizei. Demnach laufen sie weiter in Richtung Österreich.

15.08 Uhr - Deutschland hilft Griechenland bei der Betreuung von Flüchtlingen. "Wir haben entschieden, dass wir unser Hilfe für Griechenland, wo viele Flüchtlinge ankommen, noch einmal verdoppeln auf jetzt 2,4 Millionen Euro", kündigt Außenminister Frank-Walter Steinmeier an.

15.01 Uhr - Tschechien und die Slowakei können sich nach Angaben ihrer Innenminister vorstellen, einen Bahnkorridor für Flüchtlinge von Ungarn nach Deutschland einzurichten. Dies könne geschehen, wenn sich die Regierungen in Budapest und Berlin einig seien.

14.26 Uhr - Der Vorsitzende der rechtspopulistischen britischen Ukip, Nigel Farange, wirft Bundeskanzlerin Angela Merkel das Anheizen der Flüchtlingskrise vor. Mit ihrer Ankündigung, Deutschland werde mehr Asylsuchende aufnehmen, habe sie mehr Menschen dazu animiert, sich auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa zu machen.

13.56 Uhr - Dutzende Flüchtlinge brechen nach einem Bericht der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI aus einem Auffanglager nahe des Ortes Bicske in der Nähe von Budapest aus.

13.35 Uhr - Rund 2300 Hilfesuchende drohen nach Polizeiangaben mit dem Ausbruch aus einem ungarischen Flüchtlingslager nahe der serbischen Grenze. Die Migranten wollen demnach das Lager verlassen, sollten ihre Forderungen nicht in den kommenden zwei Stunden erfüllt werden. Noch ist unklar, wie die Forderungen lauten. Die Polizei kündigt eine Verstärkung der Einsatzkräfte an.

13.15 Uhr - Die 71 in einem Kühlwagen ums Leben gekommenen Flüchtlinge sind nach Angaben österreichischer Behörden wahrscheinlich in dem luftdicht abgeschlossenen Laderaum noch in Ungarn erstickt. Bislang sei kein Einziger identifiziert worden. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan handelt.

13.09 Uhr - Das ungarische Parlament beschließt ein Gesetz, durch das die Strafen für illegale Grenzübertritte verschärft werden. Zudem beschließt es die Einrichtung sogenannter Transitzonen in Grenznähe.

12.49 Uhr - Nach Angaben der ungarischen Polizei brechen etwa 300 Migranten aus einem Aufnahmelager in Röszke nahe der serbischen Grenze aus. Ein Reuters-Fotograf beobachtet unterdessen in Budapest, dass sich Hunderte Flüchtlinge aufmachen, um vom Ostbahnhof der Hauptstadt zur österreichischen Grenze zu gehen. Die Entfernung beträgt knapp 200 Kilometer.

12.45 Uhr - Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann trifft am Montag seine tschechischen und slowakischen Amtskollegen in Bratislava, um über eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik zu diskutieren. Viele osteuropäische Staaten lehnen eine EU-weite Verteilungsquote von Flüchtlingen ab.

12.41 Uhr - Die britischen Pläne zur Aufnahme weiterer Syrer werden konkreter. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR hat die Regierung in London 4000 "Umsiedlungsplätze" angeboten.

12.16 Uhr - Auf der griechischen Insel Lesbos kommt es nach offiziellen Angaben zu Handgemengen zwischen etwa 200 Migranten und Sicherheitsbehörden. Nicht registrierte Flüchtlinge hätten versucht, auf ein Schiff zu kommen, erklärt die Küstenwache.

12.13 Uhr - Der italienische Außenminister Paolo Gentiloni fordert eine Überarbeitung der EU-Asylregeln. Wenn man das sogenannte Dublin-Abkommen nicht ändere, müsse man über das Schengen-Abkommen für die Personenfreizügigkeit in der Union neu verhandeln, sagt er. "Das wäre eine Niederlage für die europäische Politik."

12.06 Uhr - Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im südhessischen Heppenheim kann ein technischer Defekt den Ermittlern zufolge ausgeschlossen werden. Ob das Feuer vorsätzlich gelegt oder durch Fahrlässigkeit ausgelöst wurde, wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft Darmstadt noch ermittelt. Ein Bewohner des Heims wurde schwer verletzt, als er sich durch den Sprung aus dem Fenster vor den Flammen in Sicherheit bringen wollte.

11.54 Uhr - Der britische Premierminister David Cameron kündigt an, "Tausende weitere" Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Sein Land habe bisher etwa 5000 Bürgern aus dem Land im Rahmen von bestehen Programmen Zuflucht gewährt, sagt Cameron bei einem Besuch in Lissabon. Großbritannien steht europaweit in der Kritik, weil es vergleichsweise wenige Flüchtlinge aufnimmt. So sind nach Deutschland allein in den vergangenen Monaten Zehntausende Syrer gekommen.

11.52 Uhr - Die Bundesregierung möchte nach Angaben von Sprecher Steffen Seibert erreichen, dass die EU alle Staaten des westlichen Balkans als sichere Herkunftsstaaten einstuft.

11.47 Uhr - Zwei vor der türkischen Küste ertrunkenen Flüchtlingskinder und ihre Mutter sind nach Reuters-Informationen in der syrischen Stadt Kobani beigesetzt worden. Dies berichtet ein Zeuge. Das Foto mit der Leiche des dreijährigen Aylan hatte weltweit für Bestürzung gesorgt. Er kam mit seinem Bruder und seiner Mutter beim Untergang eines Bootes zwischen der Türkei und Griechenland ums Leben.

11.45 Uhr - Deutschland und Frankreich drängen die EU-Kommission, mit den Herkunfts- und Transitländern Rückführungsabkommen zu vereinbaren. In Niger und anderen Staaten sollten Zentren eingerichtet werden, in denen Migranten vor allem über die Chance informiert würden, Asyl und Schutz in Europa zu bekommen, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert.

11.03 Uhr - Als Reaktion auf die steigende Flüchtlingszahl wollen die Bundesländer zum Schulbeginn insgesamt mehr als 3100 zusätzliche Deutschlehrer beschäftigen. Die Stellen seien ausgeschrieben und größtenteils schon besetzt, ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters bei den Kultusministerien.

09.53 Uhr - Beim Treffen der Koalitionsspitzen von CDU, CSU und SPD am Sonntagabend im Kanzleramt wird es nach SPD-Angaben ausschließlich um Füchtlinge gehen. "Am Sonntag werden wir weder über das Betreuungsgeld noch über ein Einwanderungsgesetz verhandeln", sagt Fraktionschef Thomas Oppermann.

09.21 Uhr - Die EU muss ihre Haltung in der Flüchtlingskrise nach Einschätzung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR grundlegend ändern. Es müsse mehr Flüchtlingen eine legale Einreise erlaubt werden, sagt UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. Die derzeitige Uneinigkeit unter den EU-Staaten spiele nur Schleusern und Schlepperbanden in die Hände.

09.10 Uhr - Laut österreichischer Polizei verkehren weiterhin keine Fernzüge von Budapest nach Wien. Auf alternativen Routen seien am Donnerstag bis zum späten Abend rund 200 Flüchtlinge an den beiden größten Wiener Bahnhöfen angekommen, sagte ein Sprecher der Polizei Wien. Ein Großteil davon befinde sich bereits auf der Weiterreise Richtung Westen.

(Bearbeitet vom Reuters-Büro in Berlin; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern: 069 7565 1312 oder 030 2888 5168; berlin.newsroom@thomsonreuters.com; +49 30 2888 5000; http://www.twitter.com/reuters_de; http://www.reuters.de)

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