Erstes Diesel-Urteil eines Oberlandesgerichts zugunsten von VW-Kunden

Reuters

Veröffentlicht am 24.05.2019 15:41

Erstes Diesel-Urteil eines Oberlandesgerichts zugunsten von VW-Kunden

Hamburg (Reuters) - Im Rechtsstreit um die Rücknahme manipulierter Dieselautos von Volkswagen (DE:VOWG) hat erstmals ein Oberlandesgericht zugunsten von Klägern geurteilt.

Der für die südbadischen Landesbezirke zuständige 13. Zivilsenat des Oberlandesgerichts Karlsruhe in Freiburg gab in drei Fällen Klagen von Käufern neuer VW-Diesel mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung statt. Die beklagten Autohäuser seien zur Lieferung fabrikneuer, typengleicher Ersatzwagen verurteilt worden, teilte das Gericht am Freitag mit. Für die mit den manipulierten Fahrzeugen zurückgelegten Kilometer müssen die Käufer keinen Nutzungsersatz bezahlen.

Die Kläger hatten in den Jahren 2009, 2011 und 2013 Dieselwagen der Marken VW (Touran und Sharan) sowie Audi (Modell A3) bei ihren Autohändlern gekauft und sie seither gefahren. Volkswagen nannte die Urteile "rechtsfehlerhaft" und kündigte Revision vor dem Bundesgerichtshof an. Bislang gab es bundesweit 25 Verfahren vor Oberlandesgerichten, die laut VW allesamt zugunsten des Wolfsburger Autobauers ausgingen. Davon richteten sich 24 Klagen gegen Händler.