CDU/CSU schmettern Grundrente-Pläne der SPD ab

Reuters

Veröffentlicht am 22.05.2019 15:41

CDU/CSU schmettern Grundrente-Pläne der SPD ab

Berlin (Reuters) - Union und SPD steuern bei der Grundrente auf Kollisionskurs.

CDU und CSU lehnten am Mittwoch einen von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf kategorisch ab. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies darauf, dass die im Koalitionsvertrag vorgesehene Bedürftigkeitsprüfung in dem Entwurf nicht enthalten sei. Deshalb gebe es in der Koalition "Gesprächsbedarf". Eine Sprecherin Heils verwies darauf, dass die Rentenversicherung eine solche Bedürftigkeitsprüfung nicht vorsehe. Unionspolitiker wie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak bezeichneten Heils Pläne als "weder finanziert, noch gerecht".

Die SPD will ab 2021 eine Grundrente für Geringverdiener einführen und zur Finanzierung Milliardenbeträge aus der Krankversicherung heranziehen. Heil und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatten das Konzept am Dienstag bekanntgemacht. Die jährlichen Kosten werden in dem Gesetzentwurf im Jahr 2021 anfangs auf rund 3,8 Milliarden Euro beziffert. Von 2021 bis 2025 soll die Reform nach Angaben des Finanzministeriums insgesamt 21,5 Milliarden Euro kosten.

Um dies zu finanzieren, will die SPD zum einen den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Hotel-Übernachtungen wieder erhöhen, 500 Millionen Euro aus der geplanten Finanztransaktionssteuer heranziehen und 400 Millionen Euro zusätzlich aus dem Haushalt des Arbeitsministeriums beisteuern. Zudem sollen Mittel etwa aus der Krankenversicherung verwendet werden. Heil betonte, die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung für alle Rentner sollten von 14,6 auf 14 Prozent sinken.

UNION VERWEIST AUF KOALITIONSVERTRAG