Spitzentreffen zu Diesel-Nachrüstung mit Autobranche ohne Durchbruch

Reuters

Veröffentlicht am 24.09.2018 07:45

Spitzentreffen zu Diesel-Nachrüstung mit Autobranche ohne Durchbruch

Berlin (Reuters) - Ein Spitzentreffen von Bund und Autobranche zum Kampf gegen die Luftverschmutzung und drohende Fahrverbote hat keinen Durchbruch gebracht.

"Es wird in dieser Woche weitere Gespräche innerhalb der Bundesregierung geben, ebenso seitens des Verkehrsministeriums mit den Herstellern", sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer am Sonntagabend nach einem Spitzentreffen mit der Industrie unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel. "Wir sind heute einen Riesenschritt vorangekommen." Man habe auch über eine mögliche Nachrüstung älterer Diesel mit Katalysatoren gesprochen. Oberste Priorität habe für ihn aber weiter die Erneuerung der Diesel-Flotte. "Bis Ende der Woche soll eine Konkretisierung der Maßnahmen und Pläne über die Gesamtthematik erfolgen."

Die Diesel-Debatte war durch das Urteil für Fahrverbote in Frankfurt neu befeuert worden. Merkel hatte daraufhin Scheuer beauftragt, ein Konzept unter Berücksichtigung einer möglichen Nachrüstung zu erarbeiten. Eine Nachrüstung mit Katalysatoren würde je nach Fahrzeug um die 3000 Euro kosten. Die Finanzierung ist noch unklar. Darüber hinaus geht es auch um rechtliche Probleme. Laut Scheuer käme nur eine Nachrüstung für maximal zwei Millionen Diesel der Euro-5-Norm überhaupt technisch infrage. Scheuer will daher eher mit Umtauschprämien der Industrie für neue, saubere Autos das Problem lösen. Kein Fahrer kann zudem zur Nachrüstung gezwungen werden. Das Auto wird mehr Sprit verbrauchen und weniger Leistung haben. Umweltministerin Svenja Schulze hält dies ebenso wie der ADAC und Umweltverbände dennoch für einen guten Weg.