Scholz bremst Schulze aus - Keine neue CO2-Abgabe

Reuters  |  Autor 

Veröffentlicht am 09.11.2018 15:52

Scholz bremst Schulze aus - Keine neue CO2-Abgabe

Berlin (Reuters) - Der Vorstoß von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) für eine Klimaschutz-Abgabe auf Benzin oder Heizöl ist vorerst gescheitert.

Das ebenfalls SPD-geführte Bundesfinanzministerium erteilte den Pläne am Freitag eine klare Absage: "Es gibt keinerlei Überlegungen, eine neue CO2-Bepreisung einzuführen", sagte ein Sprecher von Finanzminister Olaf Scholz. Schulze hatte eine Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Benzin, Gas oder Heizöl gefordert, um im Gegenzug den Strompreis zu senken. Unterm Strich sollte kein Bürger zusätzlich belastet werden. In ihrer Rede am Mittwoch hatte sie noch gesagt, sie werde ein solches Konzept gemeinsam mit Scholz erarbeiten.[nL8N1XI7IS] Während in Teilen der Industrie die Überlegungen auf Sympathie stoßen, lehnt die Union sie ab. "Das ist mit uns nicht zu machen", sagte Fraktionsvize Georg Nüßlein (CSU).

Union und SPD hatten im Zuge des Koalitionsvertrags das nationale deutsche Klimaziel für 2020 aufgegeben. Dafür soll das international verpflichtende Ziel einer CO2-Reduktion von mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 bis 2030 auf jeden Fall erreicht werden. Da etwa im Verkehrssektor noch gar keine Kürzung erreicht wurde, gilt eine CO2-Abgabe als Mittel, um den Umstieg auf emissionsarme Autos wie E-Fahrzeuge zu beschleunigen.